Schaag: Urwüchsiger Humor in der Bütt

Die Schaager KG setzt auf Eigengewächse – und der Saal tobt.

Schaag. Der erste Büttenabend in der Session 2009/2010 war ganz sicherlich für die jetzt 23 Jahre alte Schaager Karnevalsgesellschaft (SKG) keine leichte Sitzung.

Es war nämlich die erste Sitzung nach Jahrzehnten ohne Gerd Gruteser, auch als "de Schaager Jong" bekannt. Gruteser verstarb vor wenigen Wochen im Alter von 65 Jahren.

Doch die Schaager Karnevalisten meisterten die Sitzung vorbildlich im nicht ganz ausverkauften Saal Hermes. Als hätte er seinen Tod geahnt, hatte Gruteser bei den Proben für die Session 2009/2010 im vergangenen Herbst noch einen Liedtext geschrieben. Und das, obwohl er dies als Mitglied der Schaager Singers nie getan hatte.

Der Text geht wahrlich unter die Haut: "Seid nicht traurig, sondern lacht, denkt daran, gern hätt’ ich wieder mitgemacht. Mit diesem so fröhlichen Karnevalslied denkt lächelnd an mich und singt kräftig mit." So hat de Schaager Jong ein "karnevalistisches Vermächtnis" hinterlassen, das eindrucksvoller nicht sein könnte.

Die Sitzung war eine Mischung aus Musik, Gesang, Tanz und Büttenreden - von Schaagern, mit Schaagern, für Schaager. Herbert van Overbrüggen führte gekonnt durch die stimmungsvolle Sitzung, die mit dem Einzug des Elferrates und der Showtrompeten begann. Die Mäuse- und Piccolo-Garde unter der Leitung von Manuela Hoff und Anja Engels bewies, dass die Schaager Karnevalisten keine Nachwuchssorgen haben.

Hannelore Minkner überzeugte in der Bütt mit Werner Holtappels als "Jupp und Jolanda". Im zweiten Teil war sie beim "Samba de Brasil" in rauschenden bunten Kostümen die einzige Tänzerin des Herrenballetts, dass frenetisch gefeiert wurde.

Die Schaager Singers sangen sich rasch in die Herzen der teilweise bunt kostümierten Narrschar. Werner Holtappels und Timo Tiggeler präsentierten McDoof gekonnt. Und mit dem Funkentanz unter der Leitung von Tanja Kaufmann ging’s in die wohlverdiente Pause.

Hernach kam die Formation Plutonium bestens an. Als "Der Paar-Experte" hatte Karl Erren gute Ratschläge für frisch verliebte Paare. Die schwungvolle Sitzung bewies, dass auch ausschliesslich mit eigenen Kräften urwüchsiger Humor auf die Bühne kommen kann. mb

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