Realschule kämpft gegen Drogen

Auf dem Gelände an der Pestalozzistraße wurde Marihuana verkauft und konsumiert. Schulleiter Uwe Hötter geht offensiv mit dem Thema um.

Kempen. Einige Eltern der Erich Kästner Realschule sind in Sorge: Die Schule kämpft derzeit mit einem Drogenproblem. Nach WZ-Informationen haben Schüler auf dem Gelände an der Pestalozzistraße Marihuana konsumiert. In geringen Mengen ist auch mit Haschisch gehandelt worden. Einzelheiten wollte Polizeisprecher Harald Moyses auf Anfrage nicht bestätigen. Nur, dass die Polizei derzeit in diese Richtung ermittelt. „Zu einem laufenden Ermittlungsverfahren machen wir keine Angaben“, so Moyses.

Schulleiter Uwe Hötter ist das Problem bekannt. „Wir verschließen davor nicht die Augen“, sagte er am Donnerstag im Gespräch mit der WZ. „Wir gehen offensiv damit um.“ In den vergangenen Tagen habe er zahlreiche Gespräche mit Eltern und Schülern geführt.

„In erster Linie setzen wir auf Prävention und Hilfe für die Betroffenen“, sagt Hötter. An der Schule gebe es ein Beratungsteam mit einer sozialpädagogischen Fachkraft, das sich mit der Schulleitung und dem Lehrerkollegium der Drogenproblematik stellt. Zudem gebe es eine Zusammenarbeit mit kompetenten „außerschulischen Partnern“. Wer jedoch mit Drogen gehandelt hat, muss laut Hötter auch „klare schulrechtliche Ordnungsmaßnahmen“ befürchten.

„Ich möchte das Problem keinesfalls verharmlosen“, sagt der Schulleiter. „Aber beim Drogenmissbrauch ist unsere Schule kein Einzelfall.“ Andere Einrichtungen in Kempen und im Kreis Viersen müssten sich auch mit dem Thema auseinandersetzen. Dies gehöre „leider zur bitteren Realität unserer Gesellschaft dazu“. Deshalb stehe Hötter im regelmäßigen Austausch mit den Leitern anderer weiterführenden Schulen sowie dem Schulderzenten Michael Klee.

„Wichtig ist jetzt, angemessen zu reagieren“, sagte Klee am Donnerstag zur WZ. Die Stadt wolle nicht „mit Kanonen auf Spatzen schießen“ und sich nicht in die Angelegenheit einmischen. „Schulleitung, Eltern und Schüler werden die Angelegenheit mit der Polizei lösen“, ist Klee zuversichtlich. Generell sei das Jugendamt beim Thema Drogenmissbrauch wachsam. „Uns ist klar, dass Drogen auch in Kempen existent sind“, so der Beigeordnete.

In den aktuellen Fällen arbeitet die Realschule eng mit der Polizei zusammen. „Von dort erhalten wir viel Unterstützung und Beratung“, sagt Uwe Hötter. „So schlimm sich die Situation darstellt, kann die aktive und konstruktive Bearbeitung der Problematik dazu führen, dass Jugendliche in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden und der Versuchung des Drogenkonsums nicht erliegen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort