Kempen Nordwestbahn mit neuem Fehlstart

Nach den Problemen der vergangenen Wochen sollte alles besser werden. Eine Weichenstörung machte gestern einen Strich durch die Rechnung.

Kempen: Nordwestbahn mit neuem Fehlstart
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Dumm gelaufen. Mit dieser zugegebenermaßen flapsigen Formulierung könnte man das beschreiben, was der Nordwestbahn (NWB) am Montag passiert ist. In einer Pressemitteilung hatte das Unternehmen am Freitag angekündigt, dass die Pendler ab Montag wieder mit pünktlichen Zügen rechnen können. Die Probleme mit Baustellen auf einem vier Kilometer langen Abschnitt zwischen Geldern und Kempen seien behoben (die WZ berichtete). „Dies ist auch so eingetreten. Die DB Netz hat ihr Versprechen eingehalten. Die Bauarbeiten sind beendet. Und somit müssen wir in diesem Bereich nicht mehr langsam fahren“, so NWB-Sprecher Maik Seete auf Anfrage.

Trotzdem klagten am Montag einige Pendler des Niers-Expresses (RE 10) bei der WZ ihr Leid. Die Züge der Nordwestbahn rollten am Montag mitnichten pünktlich in den Kempener Bahnhof. Der Sprecher bestätigt das Problem: „Offenbar hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die DB Netz meldete schon vor 6 Uhr eine Weichenstörung.“ Daher seien am frühen Morgen Fahrten in Richtung Düsseldorf ausgefallen beziehungsweise hätten mit deutlichen Verspätungen begonnen.

Die Verspätungen zogen sich am Montag bis in den Nachmittag. Vor Ort — am Kempener Bahnhof — erfuhr die WZ, dass der Zug in Richtung Kleve, der um 12.45 Uhr starten sollte, erst um zirka 13.05 Uhr losgefahren ist. „Ein Zugausfall am Morgen hat immer Auswirkungen auf den nachfolgenden Verkehr“, so Seete. Nach seinen Informationen lief der Verkehr am Nachmittag wieder normal. Auf der Homepage der NWB wurden hingegen auch um 19 Uhr abends noch verspätete Züge gemeldet.

Was vielen Pendlern übel aufstößt, ist die aus ihrer Sicht schlechte Informationspolitik der Nordwestbahn. „In der heutigen Zeit der modernen Technik sollte man doch davon ausgehen, dass solche Informationen zeitnah und aktuell für die Reisenden zur Verfügung stehen“, beschwert sich ein WZ-Leser per E-Mail über den Informationsfluss auf der NWB-Internetseite. „Wenn jedoch dann immer wieder verspätete Züge mit den entsprechenden Verspätungen nur für eine gewisse Zeit aufgeführt werden und dann einfach auf dem Abfahrtsmonitor im Internet verschwinden (ohne Angabe von Gründen), hat man als Fahrgast keine Chance, irgendwie darauf zu reagieren.“

Weil die Pendler nicht ausreichend informiert würden, stünden sie letztlich am Bahnsteig und müssten warten. „Und das bei diesem kalten Wetter“, sagt ein anderer Pendler. Auch am Montag gab es erneut Klagen über die Informationen am Kempener Bahnhof. „Eine Information auf dem Bahnsteig — Anzeige oder Durchsage — erfolgt ganz selten“, so ein Pendler.

Mit Blick auf den Informationsfluss am Bahnhof gibt die Nordwestbahn die Verantwortung an die Deutsche Bahn weiter. Diese sei für die Infrastruktur an den Bahnhöfen zuständig. Pendler fordern schon seit vielen Jahren modernere Anzeigetafeln beziehungsweise ausführlichere Durchsagen.

Die Nordwestbahn sicherte gegenüber der WZ am Montag zu, das Thema noch einmal an die DB Netz weiterzugeben. Bei der Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, die für Streckennetz und Bahnhöfe zuständig ist, stellte die Redaktion am Montag ebenfalls eine Anfrage zum Thema. Bis zum Redaktionsschluss am Montagabend lag keine Antwort des Konzerns vor.

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