Mit einem Fußballschuh im Gefängnis

Polizei suchte Verberger Spieler mit Haftbefehl. Nach einem Zeugenhinweis tauchten Zivilpolizisten am Sonntag auf dem Sportplatz in Nettetal-Hinsbeck auf.

Krefeld/Hinsbeck. Gelbe und Rote Karten - diese Strafen kennt man auf dem Fußballplatz. Dass ein Stürmer während des Spiels eine Geldstrafe bezahlen muss, ist allerdings neu. So geschehen beim Bezirksligaspiel zwischen Rhenania Hinsbeck und der RSG Verberg/Gartenstadt.

Nach einem Zeugenhinweis tauchten Zivilpolizisten am Sonntag auf dem Sportplatz in Nettetal-Hinsbeck auf. Sie hatten einen Spieler der Verberger im Visier. "Gegen den Spieler lag ein Haftbefehl vor", erklärt Wolfgang Wiese, Polizeisprecher des Kreises Viersen. "Es standen eine Strafe von mehreren hundert Euro oder alternativ vier Wochen Haft offen." Zur Tat, die der Mann begangen hat, konnte Wiese keine Angaben machen.

Nach Informationen der WZ konfrontierten die Polizisten während des Spiels die Betreuer der RSG mit dem Haftbefehl gegen den Spieler. Dieser ging derweil auf dem Platz auf Torejagd. In der Halbzeit wurde die Angelegenheit dann geklärt. "Der Spieler hat die Strafe bar bezahlt. Somit ist er jetzt ein freier Mann", sagt Wolfgang Wiese.

Wie der Stürmer das Geld zusammenbekommen hat, ist unklar. "Ob er selbst so viel Geld dabei hatte, oder die Mannschaft gesammelt hat, ist uns nicht bekannt", so der Polizeisprecher. Auch vom Vorstand der RSG gab es nicht mehr Informationen. "Die Strafe ist bezahlt. Das Thema ist damit für uns erledigt", sagte der Vorsitzende Hans Bollessen.

Als "freier Mann" kehrte der Krefelder Stürmer zur zweiten Hälfte aufs Spielfeld zurück. Dies nützte ihm und seiner Mannschaft aber nicht viel. Die Hinsbecker gewannen mit 8:0.

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