LvD-Schulleiter Benedikt Waerder: "Es ist viel auf mich eingeprasselt"

Benedikt Waerder spricht mit unserer Redaktion über seine ersten Wochen als LvD-Schulleiter.

Kempen. Vier Monate ist Benedikt Waerder Schulleiter des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD). Der 46-Jährige, der mit seiner Familie in Walbeck lebt, war zuvor stellvertretender Schulleiter des Krefelder Arndt-Gymnasiums. Die WZ fragte nach, wie sich der Geschichts-, Griechisch- und Lateinlehrer in Kempen eingelebt hat.

Herr Waerder, war die Eingewöhnungszeit schwer?

Benedikt Waerder: Die Belastung war zu Beginn schon hoch. Es ist viel auf mich eingeprasselt. Ich hatte noch die Geschäfte in Krefeld abzuwickeln und musste mich hier in Kempen einarbeiten. Beispielsweise musste ich mir die Namen der Kollegen, ihre Fächer und ihre anderen schulischen Aufgaben einprägen. Aber ich war schnell in Kempen zu Hause, schließlich war ich vor 13 Jahren schon einmal ein Jahr als Lehrer am LvD. Ich habe ein engagiertes Team, so dass es gut läuft.

Gibt es Unterschiede zwischen dem Arndt-Gymnasium und dem LvD?

Waerder: Es ist ruhiger hier. Man kann noch nicht vom großstädtischen Verhalten sprechen. Und ich kannte die Stundenplan-Stecktafel, durch die man schnell kurzfristig Änderungen im Einsatz der Lehrer vornehmen kann, noch nicht. Da stehe ich heute noch manchmal staunend davor.

Welche Neuerungen gibt es seit ihrer Amtszeit?

Waerder: Zunächst einmal haben wir den Pausengong zur Probe abgeschaltet und diese Zeit jetzt wieder verlängert, weil es gut ohne läuft. Geplant ist ein Selbstlernzentrum. Damit sollen die Schüler ihre Freistunden und Pausen sinnvoll gestalten können, beispielsweise mit Lernspielen, an einem PC-Arbeitsplatz oder mit Lexika und Büchern ihr Wissen erweitern.

Gibt es etwas, das Sie gerne ändern würden?

Waerder: Wir haben eine große Raumnot. Es fehlen Aufenthaltsräume für die Schüler. Und auch das Lehrerzimmer ist viel zu klein. Leider sehe ich im Moment aber keine Lösung. Wir haben genügend Lehrer. Aber wir merken, wenn wir Vertretungen suchen, dass es vor allem in den naturwissenschaftlichen Bereichen wenige Kräfte gibt.

Bei ihrer Vorstellung im Juni haben sich die Schüler neue Toiletten gewünscht . . .

Waerder: Die sind durchaus okay. Sie haben natürlich nicht den Standard, den die Schüler von zu Hause gewöhnt sind. Die Toiletten in den Pavillons haben einen neuen Boden bekommen und sind jetzt auch wieder in Ordnung.

Was gefällt Ihnen besonders gut?

Waerder: Es ist vieles toll. Aber vor allem die Kreativität erstaunt mich. Wenn man etwas anstößt, dann wird es aufgenommen und schnell umgesetzt. So haben wir schon die nächsten Kultursplitter vorbereitet. Lehrer und Schüler haben ein sehr großes Potenzial. Dazu gibt es Kurse, die nicht jedes Gymnasium hat, wie Psychologie oder einen Leistungskurs in Informatik. Und ich persönlich freue mich auf den Martinszug. Den habe ich noch nie gesehen.

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