Lobberich: Nettetaler Hilfsdienste probten den Ernstfall

In der Übung mussten 50 Verletzte geborgen und gerettet werden – eine lehrreiche Lektion.

Lobberich. Die Trümmer auf dem Abrissgelände der Firma Niedieck bildeten die Kulisse der 42.Gründonnerstags-Übung des Malteser Hilfsdienst (MHD) Nettetal. Der Name der Übung "Springjam 2009" ließ bereits Schlüsse auf die Übungslage zu: Weder Flugzeugabsturz, noch eine Explosion oder ein Erdbeben war diesmal Ausgangslage, sondern jugendlicher Leichtsinn.

"Bei einer illegalen Abriss-Party gab es einen Teileinsturz einer Hallendecke. Die Ausgänge wurden versperrt", erläuterte Übungsleiter Lothar Liehnen vom MHD.

Ab 21 Uhr wurden 50 Mimen ins Übungsgebiet eingewiesen. "Alle Verletzungen waren sehr realistisch gespielt und dargestellt", bestätigte der leitende Notarzt Peter Lehnen.

Bei der Übung, die mit der Alarmierung um 21.44 Uhr begann, hatte nur die Feuerwehr Zugang zu den Hallen - wie im Ernstfall. Ihre Aufgabe: Retten und Bergen von Verletzten und Verschütteten.

In der Frühlingsnacht kamen die Feuerwehrkräfte mächtig ins Schwitzen. Tragehelfer und Sanitäter vom MHD übernahmen die 15Schwer-, Mittel- und Leichtverletzten an der Übergabestelle.

Die 25 Unverletzten, deren Identität auch festgestellt werden musste, erhielten ebenfalls einen Sammelplatz. "Sehr gut war, dass die Unverletzten sehr schnell von den Verantwortlichen mit einem Bus aus dem Gelände entfernt und zur weiteren seelsorgerischen und psychischen Betreuung in eine Turnhalle geschafft wurden."

Sehr gut sei auch die Aufteilung der Behandlungsplatzes (BHP) gewesen mit je einem Zelt für Schwer-, Mittel- und Leichtverletzte, lobte Dr. Lehnen.

Als verbesserungsbedürftig stellte sich hingegen die Kommunikation zwischen MHD, Technischem Hilfswerk (THW) und Deutschem Roten Kreuz (DRK) heraus. "Die Zusammenarbeit hat aber geklappt. Solche gemeinsame Übungen sollten öfter stattfinden", meint MHD-Stadtbeauftragter Willi Pollmanns. Um 23.30Uhr war die Übung vorbei. Anschließend gab es gemeinsames Essen im MHD-Zentrum.

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