Lobberich: Mitgerissen in die Musicalwelt

Das Programm „Over the Rainbow“ begeistert in der ausverkauften Jaeger-Halle mit Ausschnitten aus 24 Bühnenshows.

Lobberich. Warum sollte man sich mit einem Musical zum Neujahrskonzert zufrieden geben, wenn man auch 24 haben kann? So dachte wohl der Kulturkreis der Wirtschaft in Nettetal und lud die Truppe "Musicals in Concert" mir ihrem Programm "Over the Rainbow" zum Auftakt des Jahresprogramms 2009 in die Werner-Jaeger-Halle ein. Und wie man es vom Kulturkreis gewohnt ist, sahen die Zuschauer gestern Vormittag in der ausverkauften Halle eine gelungene Show.

Temporeich zeigten die vier Solisten unter der musikalischen Leitung von Peter Wölke und seiner "Rainbow Band" eine professionell durchgestaltete Show, bei der nahezu alles stimmte - die vielen Kostümwechsel, Tanzeinlagen, Licht und originelle Musikarrangements. Mit Kristin Hölck, Maria Jane Hyde, Nivaldo Allves und Mark Polak waren vier stimmgewaltige und international erfahrene Solisten zu hören.

Der Fokus des zweieinhalbstündigen Programms lag auf neueren Musical-Produktionen. Mit "Tarzan", "Ich will Spaß", "Wicked" oder "Ich war noch niemals in New York" kamen mal (noch) unbekannte Töne, dann wieder altbekannte Schlager in neuem Gewand daher. So verzückte der Amerikaner Mark Polak, der Hauptdarsteller bei der Europatournee des Musicals "Elvis the Legend" war, beispielsweise mit schmachtenden Songs des King und heißem Hüftschwung.

Doch was wäre eine Musical-Show ohne die Klassiker, die weltweit begeistern? So rührte die Hamburgerin Kristin Hölck die Zuschauer mit ihrer Performance des Cats-Klassikers "Memorys". Die Engländerin Maria Jane Hyde begeisterte mit ihrer Interpretation von Evitas "Don’t cry for me Argentina".

Für Lacher sorgte immer wieder das Enfant terrible der Truppe Nivaldo Allves, der beispielsweise als Dr.Frank’n Furter aus der "Rocky Horror Picture Show" auch in Strapsen eine gute Figur machte. Aus Ermangelung einer dritten Dame komplettiere der Brasilianer im Abendkleid zudem die "Dreamgirls".

Jazz, Swing, Pop, Schlager - die Welt der Musicals ist bunt geworden. Und dem hat dieses Neujahrskonzert umfassend Tribut gezollt. Auch wenn man darüber streiten kann, was alles auf eine Musicalbühne gehört und was nicht. Naturgemäß gehört es zu einer solchen Mischung auch dazu, dass der eine dieses Musical vermisst, der andere dafür gerne auf jenes verzichtet hätte. Doch Peter Wölke ist es gelungen, unterschiedliche Geschichten und Musikstile in ein stimmiges Konzept zu bringen, das anrührt, mitreißt und Spaß macht. Und wie könnte dies in der Werner-Jaeger-Halle anderes gewürdigt werden, als mit stürmischem Applaus und stehenden Ovationen...

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