Lobberich: Grünes Licht für Lidl-Wasser

Einstimmig war das Votum der Politiker für die geplante Produktion von Mineralwasser im Speckerfeld.

Lobberich. Erst ein Gerücht, dann Gesprächsthema in der ganzen Stadt - und nun ist es amtlich: In Nettetal könnte die Firma MEG aus Sachsen-Anhalt Europas modernstes Mineralwasser-Werk mit 200 Arbeitsplätzen errichten und jährlich 750 Millionen Kubikmeter Breyeller Grundwasser fördern.

Grünes Licht dafür gab am Donnerstagabendder Haupt- und Finanzausschuss im Rathaus. Die letzte Entscheidung allerdings ist damit noch nicht gefällt.

"Es geht im Kern nur um einen Grundstücksverkauf", stellte Bürgermeister Christian Wagner gleich zu Anfang klar. Und meinte damit: Solch ein Vergabe-Verfahren werde "eigentlich nicht öffentlich" diskutiert.

Doch seit erste Informationen durchsickerten, sorgten sich immer mehr Bürger um die Trinkwasserversorgung. Darum wolle man das Verfahren "transparent machen". Und tatsächlich waren alle Zuschauerplätze im Sitzungssaal besetzt.

Die entscheidende Frage im Ausschuss: Ist die Trinkwasserversorgung in Nettetal gefährdet, wenn solche Wassermengen in Speckerfeld zwischen Autobahn 61 und Bundesstraße 7 gefördert werden?

Politik und Verwaltung hatten vorab Experten der Stadtwerke und des Geologischen Dienstes Krefeld zurate gezogen. "Es wird nur so viel Wasser entnommen, wie nachfließen kann", fasste Hans-Willy Troost (FDP) das Ergebnis zusammen.

Keine Einbußen bei der Wasserqualität, keine Mehrkosten für die Bürger - nur unter diesen Voraussetzungen "kann der Investor seine Förderung beantragen", erläuterte Wagner.

Letztlich entscheide die Bezirksregierung in Düsseldorf, vertreten durch die Untere Wasserbehörde des Kreises Viersen. Bei einer Ablehnung trage "der Investor alle Kosten des Verfahrens".

Vor allem die Aussicht auf 200 Arbeitsplätze überzeugte den Ausschuss. Guido Gahlings (Grüne) schränkte ein, zwar sei die Lidl-Tochter MEG bislang keine Vorzeigefirma in Sachen Recycling; gebrauchte Kunststoffflaschen würden nach Asien exportiert oder gelagert:

"Aber uns wurde zugesagt, dass langfristig 50 Prozent der Flaschen wieder in den Kreislauf kommen sollen."

Einstimmig empfahl der Ausschuss "dem Rat, die Investitionen durch das Unternehmen aus der Mineralwasserbranche grundsätzlich zu befürworten". Das sei jedoch nur ein erster Schritt, hob Günter Werner (CDU) hervor: "Wir leiten das Verfahren ein, mehr nicht."

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