Kempen Kinderfeuerwehr: „Eine gute Idee“

Viele Kempener zeigen sich begeistert von der neuen Form der Nachwuchsförderung. Die ersten Anmeldungen liegen schon vor.

Kempen: Kinderfeuerwehr: „Eine gute Idee“
Foto: Lübke

Kempen. Feuerwehr schon für Grundschulkinder — das kommt in Kempen gut an. Die Redaktion vor Ort stand gestern zusammen mit Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr am Rande des Wochenmarktes am Buttermarkt, um ein Stimmungsbild zum neuen Konzept Kinderfeuerwehr für Jungen und Mädchen ab sieben Jahren einzufangen.

Eine gute Idee, befand Katja Binger. Nicht erst seit der Fernsehsendung „Feuerwehrmann Sam“ sind die Kleinen begeistert von den Rettern im roten Fahrzeug. Die Kinderfeuerwehr ist eine gute Gelegenheit an dieses wichtige Engagement heranzuführen. Das findet auch Edith Vieweg. „Man hört ja immer wieder, dass der Nachwuchs fehlt. Daher sollte man die Kleinen schon früh dafür begeistern.“ „Ich finde das toll“, sagte auch Magdalena Hummen. Kinder sollten bei so einem Hobby Spaß haben können und nicht immer nur mit Computer und Co. beschäftigt sein. „Das gefällt mit gut. Das Thema Feuerwehr ist für die Kinder in diesem Alter auf jeden Fall interessant“, meinte auch Anastasia Bloch. Gerrit Heilmann war selbst bei der Jugendfeuerwehr. Ob das Thema aber schon bei den Kleinen gut aufgehoben ist, da war er sich nicht sicher. „In diesem Alter sind sie ja auch schon mit anderen Dingen belastet. Ich finde das für das Alter der Jugendfeuerwehr ausreichend.“

„Es ist wichtig, dass Kinder schon früh über den Umgang mit Feuer und die Gefahren Bescheid wissen“, sagte eine Kempener Mutter. Ihre vierjährige Tochter sei auch immer sehr neugierig, wenn sie Kerzen anzünde.

Auf jeden Fall wolle man auch Mädchen für die Kinderfeuerwehr begeistern, sagt Hauptbrandmeister Simon Hooge, der die Leitung des 15-köpfigen Kinderfeuerwehr-Teams übernommen hat. Seine Tochter Sofia ist sieben Jahre alt und freut sich schon darauf, dass es bald losgeht. Die erste Resonanz auf das neue Angebot war schon sehr gut. „Es haben sich schon 15 bis 20 Eltern bei uns gemeldet“, sagt Simon Hooge. In der Gruppe geht es vor allem darum, dass die Kinder Spaß haben. Stockbrot backen, Ausflüge, Basteln oder Backen sind schon einige der Ideen, die mit den sieben bis zehn Jahre alten Kindern umgesetzt werden.

Von Nachwuchssorgen bei der Feuerwehr hört man immer wieder. In Kempen sei man gut aufgestellt. „Aber wir müssen natürlich die Entwicklung im Auge haben“, sagt Feuerwehrsprecher Johannes Dicks. Er war selbst Gründungsmitglied bei der Jugendfeuerwehr, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert. Kempen ist mit der Kinderfeuerwehr ein Vorreiter im Kreis Viersen.

In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits einige Gruppen, die sich die Kempener teils auch angesehen haben. „So müssen wir das Rad nicht neu erfinden“, sagt Wehrführer Franz-Heiner Jansen, der sich seit einem Jahr mit dem Thema beschäftigt. Zwar habe er zunächst ein paar dicke Bretter bohren müssen für seine Idee, mittlerweile sei die Bereitschaft für die Kinderfeuerwehr mit anzupacken aber groß. Auch großzügige Sponsoren habe er gefunden, so Jansen.

Die Kinderfeuerwehr wird eine Ergänzung zur bestehenden Jugendfeuerwehr sein. Auch da hat es jüngst Änderungen gegeben. Das Eintrittsalter wurde von zwölf auf zehn Jahre gesenkt. Außerdem wird die Jugendfeuerwehr künftig in zwei Altersgruppen (zehn bis 13 Jahre und 14 bis 17 Jahre) aufgeteilt, um die Angebote für die Jugendlichen an die — nach Alter unterschiedlichen — Bedürfnisse anpassen zu können.

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