Kendel-Geflüster: Schaumbad im Hubertusbrunnen

Die weiße Pracht am Markt ist allerdings nur ein übler Scherz. Ferner: Es wird feste weitergefeiert. Und: Nüsse allenthalben im Angebot.

St. Hubert. Hinter uns das Feuerwehrfest, vor uns das Kürbisfest - und direkt vor der Flinte das Jubiläum "50 Jahre Straßengemeinschaft St. Hubert-West". Die Westler mit ihrem rührigen Vorsitzenden Theo van der Bloemen feiern am Wochenende in der Festhalle Wolters an der Schauteshütte 24. Zum Auftakt spielt dort am Freitag ab 19 Uhr die Band Patchwork, bestens bekannt vom Dorfabend der Feuerwehr. Am Samstag ist nach einer 9-Uhr-Messe in St. Hubertus ab 12.30 Uhr bei Wolters buntes Treiben mit Kinderbelustigung, Kutschfahrt, Hüpfburg, Kaffee und Kuchen sowie Untermalung durch den Musikverein. Ab 19.30 Uhr gibt’s Live-Musik. Ausklang ist am Sonntag ab 11 Uhr mit Frühschoppen.

Theo van der Bloemen sind fürs West-Fest zwei Coups gelungen. Zum einen tritt Vanessa am Samstag und am Sonntag auf. Die Kempener Country-Queen, mit ihrem aktuellen Hit "Einmal quer durch Deutschland" auf Platz 1 der WDR-4-Hitparade, ist sich nicht zu schade, die Kurve zum Kendel gleich zwei Mal zu nehmen. Daneben warten 3000 Farbfotos im Format 10 x 15 - insgesamt sind das knapp 50 Quadratmeter - von Schul- und Feuerwehrfest sowie von anderen Gelegenheiten auf Abholer. "Gegen einen symbolischen Obolus kann jeder, der sich wiedererkennt, zugreifen", betont der 48-Jährige. Die Impressionen werden in der Wolters-Halle auch mit zwei Beamern an die Wand geworfen.

Tja, und nach West ist Kirmes. Vom 6. bis 9. Oktober warten rund um Markt und Breite Straße die Fahrgeschäfte auf kleine und große Kinder. Diese Veranstaltung, in den Anfängen mit Kirchweihfest ein Hit, tut sich mehr und mehr schwer. Marktmeister Herbert Mohn sucht im Gespräch mit den St. Hubertern nach Möglichkeiten, die gute alte Kirmes wieder aufzuwerten. Vielleicht ein Bierstand mitten auf dem Marktplatz? Zumal die Marktstube bei Simone Schiefner - siehe rechts - wieder in guten Händen ist.

Und auch das Feuerwehr-Jubiläum wirkt noch nach. Zum Beispiel am Haus Königsstraße 9. Dort haben Hans-Willi und Vera Peters auf der Fensterbank als Gruß für die Florianer eine Feuerwehrstadt en miniature aufgebaut, die jetzt in den Herbstferien vor allem die Kinder auf den Plan ruft. Hans-Willi Peters, auch bekannt als Chauffeur von Bürgermeister Karl Hensel, trägt schon lange mit Stolz den Blaurock und ist mittlerweile in die Ehrenabteilung der hüpperschen Feuerwehr überstellt.

Apropos Kinder und Herbstferien: Einige Mädchen und Jungen nutzen die freien Vormittage, um sich ein paar Euro zu verdienen. Die Walnüsse sind am Kendel so prall und reif, dass sie en masse auf Wiesen und Trottoirs plumpsen. Flugs in die Tüte und für einen Euro das Pfund - im Schnitt - offeriert. Zum Beispiel an der Kö 19a. Aber auch eine Ecke weiter im Ländlichen, an der Stendener Straße vor den Höfen Kauertz und Stieger, gibt’s die kalorienreichen und gesunden Früchte im Angebot.

Mit einer Party und DJ Uwe hat Simone Schiefner (Foto rechts) vor einigen Tagen die Marktstube wieder eröffnet. Der Name steht für gute Gastro-Tradition am Kendel: Die 29-Jährige ist die Tochter von Franz Schiefner, der lange und erfolgreich das Lokal Leyers am Kirchplatz führte. Auch dort gehen Anfang Oktober nach fünfmonatiger Durststrecke die Lichter wieder an.

Am Kendel gestrickte Decken helfen schon seit vielen Jahren in der ganzen Welt. Annette Goetzens und Elisabeth Heithoff engagieren sich seit 15 Jahren für die Aktion Mission und Leprahilfe in Schiefbahn. Sie holen die Wolle dort ab und versorgen die eifrigen Strickerinnen in St. Hubert mit dem Material. Die fertigen Decken werden an Bedürftige und Kranke in den Missionsländern geliefert. "Aber es gibt immer weniger Wolle, seit Webereien wie Girmes dichtgemacht haben", bedauert Annette Goetzens. Und auch Strickerinnen seien rar gesät. "Wir haben noch etwa acht emsige Strickerinnen, wir hatten mal 16", seufzt Annette Goetzens. Wer also Wolle übrig hat oder selbst die Stricknadeln schwingen möchte, kann sich im Pfarrbüro St. Hubertus an der Hauptstraße 21 melden oder direkt bei Annette Goetzens, Tel. 02152/6800.

Zum Weberhaus hat der Heimatverein 1964 jetzt ein informatives Blatt herausgegeben. Das farbige Leporello im A4-Format - konzipiert von Hans-Joachim Anders, gestaltet von Walter Kanitzki - informiert u.a. über die Geschichte dieses 150 Jahre alten Kleinods an der Königsstraße 48. Der Heimatverein hat das Haus 2001 gekauft und mit über 3000 Arbeitsstunden zu einem herausragenden Heimatmuseum nebst Bauerngarten hergerichtet. Die Knippenstuev, die gute Stube des Backsteinbaus, wird seit Oktober 2005 als Hochzeitszimmer genutzt. Informationen gibt es unter Tel. 02152/6106.

Bei der Versammlung des St. Huberter Martins-Komitees wurden die Weichen für einen schönen Martinszug am 9. November gestellt. "Neu ist eigentlich nur, dass die 2000 Stuten für die Tüten diesmal von allen vier am Ort ansässigen Bäckern kommen", berichtet Komitee-Vorsitzender Rainer Pasch. Bislang bissen die Kinder nur in das Samariter-Weißbrot von Oomen und Hoenen. Dadurch, dass Oomen seine Filiale geschlossen hat und mit Rhiem und Janssen zwei neue Bäcker ins Kendeldorf gekommen sind, hat Rainer Pasch die Gelegenheit genutzt und mit allen vieren einschließlich Poeth das Gespräch gesucht. "Alle haben sich bereit erklärt, für uns zu backen." Auch Äpfel und Süßigkeiten würden ausschließlich in St. Hubert eingekauft.

Im Pfarrbrief steht es schwarz auf weiß: 7000 Euro sind als Erlös vom Pfarr- und Gemeindefest Mitte August übrig geblieben. Zu je einem Drittel geht dieser stolze Betrag an den Nachwuchs von katholischer und evangelischer Kirche sowie ans Partnerprojekt "Red Juvenil" der KJG nach Kolumbien. Dieses Jugendnetzwerk hat die Möglichkeit, ein Haus zu kaufen. Es fehlen noch 19 000 Euro - die Spende vom Kendel wird also eine große Hilfe sein.

Die Sponsoren ließen sich anzapfen: Ulrike und Georg Funken haben beim DRK-Termin im Schulforum mit ihren Salaten nicht nur fürs leibliche Wohl der Spender gesorgt, sondern legten sich gleich mit auf die Matte. "Jeder Blutspender fand einen Leckerbissen nach seinem Geschmack", freut sich Zugleiter Gregor Braun über das Engagement. Ebenso über 220 Bereitwillige (davon 16 Erstspender), die ihren lebensrettenden roten Saft zur Verfügung stellten. "Georg Funken ist beim nächsten Termin am 14. Dezember sicherlich wieder mit von der Partie", vermutet Braun. Schließlich ist Funken hüppersch und stammt vom Dröneshof in der Scheifeshütte.

Die Kendel-CDU lädt am Mittwoch, 10. Oktober, zur Mitgliederversammlung. Um 20 Uhr geht’s im Lokal Poststuben an der Königsstraße 14 los. Martin Kujawa (55), seit 13 Jahren an der Spitze der St. Huberter Union, tritt für die nächsten zwei Jahre wieder an. Nach dem Wahlgang spricht Kämmerer Volker Rübo über Perspektiven für St. Hubert 2009.

Bereits ausverkauft ist die Spanische Nacht im Kunst-Café Sabo, An Eulen 7. Juan Dominguez bietet kommenden Dienstag heißen Flamenco. Für die Gala-Abende am 19. und 20. Oktober, die in bewährt kongenialer Art Kunst, Kabarett und Kulinarisches miteinander verweben, gibt es noch Billetts à 25 Euro (ohne Verzehr).

Der Heimatverein hat sein Fahnen-Sortiment mit drei großen Bannern aufgestockt. Zwei Fahnen mit dem hüpperschen Wappentier Hirsch und den Traditionsfarben Gelb-Weiß-Grün wehen an den Stadtmasten bei Doetsch, Bahnstraße, sowie am Kreisverkehr. Ein drittes Drapeau wird bei Bedarf an der Schule am Hohenzollernplatz gehisst. Daneben hat der 1600 Mitglieder starke Heimatverein kleinere Fahnen angeschafft, beispielsweise für den Hausschmuck.

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