Kempen/Venlo: Lernen wird leicht gemacht

Arbeiten, weiter zur Schule gehen oder studieren? Fragen, die sich Schüler der 10. und 13. Jahrgangsstufen stellen müssen. Der Duesberg-Schüler Jan Galli (21) berichtet, warum er sich fürs Studium in Venlo entschieden hat.

Kempen/Venlo. Noch vor dem Abi habe ich die Berufs- und Studienmesse "Berufe live" in Düsseldorf besucht, hatte ein Beratungsgespräch im Biz im Arbeitsamt Krefeld und war bei Studien-Info-Veranstaltungen meines Gymnasiums. Ich besuchte einen Tag der offenen Tür an der Uni Duisburg/Essen, an der Hochschule Krefeld und schließlich einen an der Fachhochschule Venlo.

Diese gefiel mit besonders gut, so dass ich bereits in der zwölften Jahrgangsstufe wusste: Da will ich studieren. Das Konzept und die Unterrichtsform der Fachhochschule hatten mich überzeugt. Seit September studiere ich International Marketing an der Fontys in Venlo.

Viele Faktoren machen das Studium in den Niederlanden besonders und anders als in Deutschland: Überfüllte Vorlesungsräume sind dort genauso ein Fremdwort wie Anonymität.

Der Unterricht findet oft im Klassenverband statt. Die meist jungen Dozenten sind hilfsbereit und stets zu einem Gespräch bereit, was das Arbeiten mit ihnen angenehm und leicht macht. Die Technik ist auf dem neusten Stand. Auch auf den Fluren stehen Computer mit Internetzugang zur freien Verfügung.

Das Zusammenspiel meiner Fächer, Mathe und Rechnungswesen, Marketing und Sprachen, schwerpunktmäßig Englisch, sagt mir zu. Praxisnähe und Internationalität werden an der Fontys groß geschrieben. Wir gehen in Unternehmen, schauen uns ihren Alltag an und sprechen mit Geschäftsleitern. In das Studium sind auch zwei halbjährige Praktika integriert.

Im Unterricht behandeln wir Problemsituationen, ob aus wirtschaftlichen oder firmeninternen Sektoren, halten Meetings und organisieren im dritten Semester unsere eigene kleine Firma.

Wenn alles gut geht, verbringe ich den Sommer in New York, um einen Business-Englisch-Kurs zu machen. Seitens der Fontys kann das Studium teilweise auch an einer Partneruniversität in einem anderen Land absolviert werden. Die Hochschule erwartet, dass man einen Grundkurs Niederländisch erfolgreich besteht.

Die Studiengebühren sind höher als in Deutschland. Wie der Großteil aller europäischen Länder, haben auch die Niederlande ihr Studiensystem auf Bachelor und Master umgestellt.

Ein Vorteil meines Fontys-Studiums ist, dass ich zu Hause wohnen kann. Außerdem studieren viele meiner Freunde in Venlo.

Generell kann ich sagen, dass mir das Studieren besser gefällt als Schule. Mein Traum ist es, mindestens ein Praktikum im Ausland zu machen und später gar im Ausland zu arbeiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort