Kempen: Schrille Schädel zum Cappuccino

Das ManyThron zeigt eine bizarre Schau, die bis Amerika Kreise zieht. Ferner: Fußball-Fieber und Taubenplage.

Kempen. Mysteriös geht es im ManyThron zu: Dort stehen Kristallschädel und verleihen dem Café am Buttermarkt9 geheimnisvollen Charme. "Das ist die weltweit größte Ausstellung von Kristallschädeln", weiß Inhaber Rolf Violonchi. Er war durch einen Bekannten aufmerksam geworden. "Kristallschädel sind Nachbildungen menschlicher Schädel und gehören zu den Objekten, die eine Faszination auf uns ausüben."

Bis heute weiß niemand, wie alt die Schädel sind. Fest steht, dass manche tausende Jahre alt sind und ihre Spur nach Mittelamerika führt. Dort sind sie indianischen Ureinwohnern heilig. 45 Stücke sind nun im Buttermarkt-Bistro zu sehen. "Ich habe Anrufe bekommen von Leuten, die aus Amerika hierhin kommen wollen", sagt Violonchi.

So einen weiten Weg haben die Kempener nicht- und können sich beim Cappuccino wie Indiana Jones in seinem Abenteuer mit dem kristallenen Schädel fühlen.

Samstag, 15.30 Uhr: Anstoß letzter Bundesliga-Spieltag, das Fußballfieber grassiert: wer steigt ab, wer wird Meister? Wer dazu eine leckere Gerstenkaltschale genießen möchte, hat in der Kneipenszene mehrere Gelegenheiten. Im NT-News, Peterstraße 26, bietet Wirt Theo Nikolaidis seinen Gästen Kick-Krimis auf einer Leinwand und drei Bildschirmen.

Michael Hoffmann vom Falko am Buttermarkt 17a zieht gleichstark mit und freut sich, dass "Anhänger aller Vereine bei uns gemeinsam feiern". Ein paar Häuser weiter, an der Neustraße 25, wird es für die Tippgemeinschaft Zur Altstadt spannend. Dort wird auf Ergebnisse, Auf- und Abstiege sowie auf den Meister gewettet, 19 Tipper sind dabei. Ab 15 Uhr pfeift Gladbach-Fan Horst Kockers die bierselige Partie an. Also Lokal aussuchen, hingehen, mitfiebern und jubeln!

Das gab’s noch nie in der über 800-jährigen Geschichte der Propsteikirche: Pink Floyd, ein Propst als Showmaster und ein Kantor, dem kurzerhand das Dirigat entrissen wird! So geschehen vor einigen Tagen, als Theo Dahmen in der mit 350 Musikern und Besuchern proppenvollen Marienkirche zum Geburtstagskonzert anlässlich seines 50. Wiegenfestes eingeladen hatte.

Propstei-Kantor Dahmen, Herr über die fünf Chöre Propsteicäcilien, Good-News, Cäcilia Liedberg, Polizeichor MG und Knappen Rheinland, hat nun mal das absolute Gehör und steht folgerichtig auf Pink Floyd. Also überraschte das Trio Johannes Prießen (Gitarre), Fred Klaas (Schlagzeug) und Joana Grigat (Gesang) den gebürtigen Neuwerker mit der Einlage "Shine on you crazy diamond".

Propst Thomas Eicker riss die 150Besucher im Kirchenschiff mit, so dass alle "Heute feiern wir Geburtstag" sangen. Beim Einsatz des Propsteicäcilienchors nahm Herbert Holtemeyer Dahmen den Taktstock aus der Hand: "Setz dich, hör zu, genieße." "Ich war perplex", rang ein überwältigter Dahmen noch nächtens um 2 Uhr bei der Feier in der Burse nach Worten.

Bei Roland Ploch essen die Augen mit. Die leckersten Rezepte stellt der 42-Jährige jetzt in seinem Atelier an der Kuhstraße1 aus. Natürlich in sonnigen Acrylfarben, passend zum aufkeimenden Sommer. Plochs Leibspeisen sind auch dabei: Spaghetti ai Gamberoni und Pizza Frutti di Mare. Wer sein Wunschgericht nicht entdeckt, für den greift Ploch gerne noch mal zum Pinsel.

Am 11. Mai hat das Modegeschäft Vögele an der Kirchstraße 3 in der Nachfolge von Stuckmann eröffnet. Warum wir Ihnen das erneut erzählen? Weil der Textil-Filialist, europaweit mit über 800 Dependancen vertreten, nun offensichtlich auch in St.Hubert am Kirchplatz eine Zweigstelle aufgemacht hat.

Folgen wir allerdings der Grafik, die in den tausendfach verteilten Vögele-Flyern steht, landen wir am Saal von Haus Leyers- von Fashion keine Spur. Tipp des Flüsterers für Verwirrte: Einfach dem Klang des Glockenspiels folgen, dann landet man automatisch vor der Vögele-Pforte. Und die befindet sich mitten in der Altstadt.

Felix von Loe wird seit 108 Jahren beschissen. So lange steht das Denkmal des Bauernpräsidenten (1825-1896) nun schon im Burgpark. Mindestens so lange fühlen sich die Tauben in den Baumriesen um ihn herum rattenwohl. Also muss Felix, der Unglückliche, einiges über sich ergehen lassen. Genau das ist der Grund, weswegen niemand auf den zwei Bänken Platz nimmt, die arbeitslose Jugendliche vor zwei Jahren gut gemeint im Zuge der Platzgestaltung dort hingepflanzt haben: Vor lauter Kot erkennt man das Eichenholz kaum noch. Also, hier ist nun die Phantasie im Grünflächenamt gefragt!

Ab Dienstag nimmt das Baustellen-Chaos rund um den Burgring eine neue Dimension an. Dann wird auch noch der Einmündungsbereich zur von-Loe-Straße gesperrt. Seit Anfang April laufen im Abschnitt Post/Moorenring bis von-Loe-Straße Tiefbauarbeiten. Die von-Loe-Straße wird ab Dienstag eine ähnliche Anlieger-Baustellenstraße wie Thomas- und Kurfürstenstraße.

Vor gut einem Jahr haben Gemüseladen Esma und Leder Müllenhoff das Haus an der Engerstraße 54 geräumt, weil es saniert werden sollte. Lange ist nichts passiert, doch jetzt geht’s los. Das lässt zumindest das Baustellenschild von Architekt Thelen vermuten. Im Baustellenjahr Nr.5 ist endlich auch der Putz auf dem Geks-Neubau auf der Alten Schulstraße zwischen dem 200 Jahre alten Backsteinhaus (Nr.19) und dem Lädchen MProduction (Nr.18) aufgetragen.

Keinesfalls so lange dauert es, bis Heinz Sander das schmale Thiemann-Haus an der Peterstraße zwischen Peterturm und Gärtnerei Brammen cremegelb gestrichen hat. Der Malermeister von der Ellenstraße 31 schwang gestern flott-gutgelaunt den Pinsel an der eingerüsteten Fassade.

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