Kempen/Grefrath/Nettetal: Mit Daisy ins weiße Glück

Tief Daisy sorgte am Wochenende für Spaß im Schnee. Auf den Straßen gab es meist Blechschäden. Nur in Kalden- kirchen verletzten sich zwei Menschen.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Von Schneechaos keine Spur - das ist das Fazit von Hubert Moors von der Kreisleitstelle der Feuerwehr. "Die Feuerwehr musste nicht häufiger als sonst ausrücken", sagte Moors gestern der WZ. Nur Sonntag früh war ein Winterdienstfahrzeug in Clörath in einen Graben gerutscht. "Da mussten wir kommen und es wieder auf die Straße setzten."

Einige Autofahrer trotzten am Wochenende den Warnungen der Wetterdienste und wagten sich auf die Straßen. Die Bilanz: 25 Verkehrsunfälle am Samstag und Sonntag im gesamten Kreisgebiet. Dabei wurden zwei Menschen leicht- bzw. schwerverletzt. Sonst kam es lediglich zu Blechschäden im unteren vierstelligen Euro-Bereich.

"Wir haben Glück gehabt, noch nicht einmal eine Kleinigkeit ist zu vermelden", sagte Nettetals Wehrführer Leo Thoenissen. Der kräftige Wind sorgte für einige Schneeverwehungen, blies aber auch den sehr trockenen Pulverschnee von gefährdeten Dächern.

Einem 20-jährigen Autofahrer wurde Daisy am Samstagmorgen zum Verhängnis: Er fuhr gegen 8.36 Uhr mit seinem Pkw auf der Kölner Straße (B7) aus Kaldenkirchen kommend in Richtung Breyell. In einer leichten Linkskurve geriet das Fahrzeug des Niederkasselers in eine Schneeverwehung. Dabei verlor er die Kontrolle über seinen Pkw. Der Wagen geriet ins Schleudern, landete auf dem Seitenstreifen und kollidierte mit einem Baum.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde die 22-jährige Beifahrerin schwer verletzt, die Nettetalerin kam in ein hiesiges Krankenhaus. Der Fahrer selbst verletzte sich leicht. Da er unter Alkoholeinfluss stand, wurde ihm Blut entnommen und sein Führerschein sichergestellt. Der Schaden des Unfalls wird auf 10000 Euro geschätzt.

Auch das hat der Schnee möglich gemacht: Zahlreiche Autofahrer trauten am frühen Samstagabend in Grefrath ihren Augen nicht. Denn auf dem Radweg an der alten Bundesstraße 509 zwischen Mülhausen und Klixdorf war ein zugstarker Traktor unterwegs. In seinem Schlepptau ein halbes Dutzend Schlitten mit begeisterten Mädchen und Jungen. Das war ein Ausflug der ganz besonderen Art. Lediglich für Radfahrer hätte es, wenn sie denn unterwegs gewesen wären, etwas kritisch werden können. Zahlreiche Spaziergänger- häufig mit ihren Hunden unterwegs- stürzten sich aber auch voll Wonne ins weiße Vergnügen.

Ansonsten blieb es in Grefrath absolut ruhig, was die schneebedingten Einsätze der Feuerwehr betraf. Lediglich einige Brandmelder in Firmen schrillten los, weil sie vereist waren.

Auch Kempen wurde von Tief Daisy verschont: "Wir hatten ein ruhiges Wochenende und konnten drin bleiben", so die Bilanz von Feuerwehr-Sprecher Johannes Dicks. Trotz Schnee auf den Straßen sei nichts passiert. "Wir hatten Glück, dass die Leute vorsichtig waren."

"Ein ruhiges Wochenende trotz Wetteralarm", hatte die Polizei Venlo für die Grenzregion Limburg-Noord zu vermelden. Im Großraum Venlo hatte es am Samstagnachmittag nach mehrstündigem Schneefall 15 Unfälle mit Blechschäden gegeben.

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