Kempen: Ferienkurs - Als die Hände schreiben lernten

Von der Tontafel zum Papier: Im Kramer-Museum reisen 15 Kinder spielerisch durch die Geschichte der Buchstaben.

<strong>Kempen. Saskia malt mit einem Holzstift Zeichen aus Strichen, Kreuzen und Dreiecken in feuchten Ton. Sie versucht ihren Namen in Keilschrift zu schreiben. Die Silbenschrift hält aber nicht alle Kombinationen parat. "Ich finde sk nicht", wundert sich Saskia. Da heißt es improvisieren. Also schreibt sie "Sakia". Nina hat es da schon leichter. Ihre beiden Silben gibt es auch in der Schrift, die schon mehrere tausend Jahre als ist.

Die beiden Mädchen nehmen am Osterferienprogramm von Kramer-Museum sowie Kreis- und Stadtbücherei teil. "Als die Menschen schreiben lernten" ist das Motto der Woche.

Jeden Morgen treffen sich die 15 Kinder zwischen neun und zwölf Jahren an der Burgstraße. Museumspädagogin Henriette Hilgers ist begeistert von ihrer Truppe: "Die Kinder machen gut mit, auch bei einer so abstrakten Geschichte. Ich hab wirklich Glück gehabt." Eifrig und konzentriert sind sie bei der Sache. "Es gefällt mir gut hier", meint Nina.

Spielerisch wird ihnen klar, warum eine Schrift überhaupt entstanden ist. "Wir haben ein Rollenspiel gemacht. Einer musste sich viele Sachen merken, das ging irgendwann nicht mehr", hat der zehnjährige Lars schnell begriffen. Deshalb braucht man also Schrift.

Die Keilschrift ist für die Kinder aber nur der Anfang einer langen Reise durch die Geschichte der Schrift: In den nächsten Tagen geht es weiter mit den Hieroglyphen, der Entwicklung von der phönizischen zur lateinischen Schrift und der Buchmalerei.

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