Kempen: Die Einfahrt der Sattelschlepper

Am Freitag ist die Absatzzentrale mit ihren 117 Lkw von Krefeld nach Kempen gezogen.

Kempen. Zu sehen ist noch nichts, nur das sonore Dauerhupen aus den Druckluft-Fanfaren der beigen Lkw-Kolonne dröhnt.

Dann kommen sie. Beigefarben, gewaltig, wie auf der Perlenschnur gezogen nähern sich die 117 Sattelschlepper aus Krefeld kommend mit eingeschaltetem Licht in einer schier unendlichen Reihe - ein beeindruckendes Bild.

Dutzende Schaulustige stehen um den Kreisverkehr an der Einfahrt der Absatzzentrale (AZ) an der St. Huberter Straße, klatschen, winken und zücken ihre Handykameras.

"Ich habe den Bau vom ersten Stein mitverfolgt", sagt Roland Pauwels, der gegenüber bei den Stadtwerken arbeitet. Ihn faszinierte die Schnelligkeit des Baus. "Das ist ein enormer Zugewinn für die Wirtschaft. Und die unbürokratische Kooperation mit der Stadt kann sich sehen lassen", sagt eine Passantin. Als "ein Jahrhundert-Ereignis" stuft ein 22-Jähriger vom städtischen Rettungsdienst die Fahrzeugkolonne ein.

Um 15.23 Uhr passiert der erste Lkw die neue Adresse der Absatzzentrale. 70Minuten dauert es, bis der letzte Riese das streng bewachte Tor passiert. Rein darf nur, wer eine Berechtigung hat.

Über den einfahrenden Lkw schweben zwei Hubschrauber. Mehrfach drehen sie ihre Runden über das Areal. An Bord: Der AZ-Aufsichtsrat und Kempens Stadtspitze. Auf Einladung des XXL-Arbeitgebers sehen sie sich die Firma aus der Vogelperspektive aus an.

Zig Schaulustige sehen sich das Schauspiel an. Autos parken halb im Beet, stehen quer auf der Straße. An der Ecke St. Huberter Straße/Außenring schwenkt Hermann Jörg Osterkamp die Mercedes-Fahne: "Wir begrüßen unseren neuen Kunden - das ist selbstverständlich", sagt der Autohaus-Chef.

Auf dem AZ-Gelände steht ein Sattelschlepper neben dem anderen. Einer dicht neben den anderen. "Bis da hinten stehen die", sagt ein Passant staunend und deutet in Richtung St. Hubert. "Das ist alles viel größer, als ich gedacht habe!"

In der Absatzzentrale ist für eine Feier jedoch nicht viel Zeit. Bereits am Samstag beginnt das Arbeiten in Kempen.

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