Kempen: Den neuen Tollitäten fliegen die Herzen der Narren zu

Peter und Marianne im rappelvollen Kolpingsaal schwungvoll ins Jecken-Amt eingeführt.

Kempen. 422 Gäste erlebten am Samstag im proppenvollen Kolpingsaal eine tolle Prinzenprokl amation in überschwänglicher Partystimmung. Peter I. (Croonenbroeck) und Ihrer Lieblichkeit Marianne I. (Croonenbroeck) wurden um Schlag 19.49 Uhr zu den neuen Tollitäten ausgerufen- frenetischer Jubel im weiten Kolpingrund.

Vorgänger Theo I. (Balters) schlug Peter zum "Ritter der Freude". Im Anschluss gab es Prinzenfedern und Pritsche für den neuen Narrenregenten. Vizebürgermeister Otto Birkmann hatte statt des Rathausschlüssels als Zeichen der Macht einen Violinschlüssel überreicht. Denn das Motto des 24. Kempener Prinzenpaares lautet "Musik liegt in der Luft". Narren-Zar Peter: "Musik ist in den Mauern der Thomasstadt zu Hause, wie auch bei den Töchtern St.Hubert und Tönisberg."

Die Bühne ward nun fast zu klein, alle Narren zu fassen. Peter und Marianne versprachen in ihrer teils in Reimform vorgetragenen Proklamationsrede eine tolle Session.

Die 111 Meter bis zur Bühne legte das schmucke Prinzenpaar im schwarzen Ornat - edel und völlig neu in der langen Geschichte der Tollitäten-Couture - in exakt 11 Minuten zurück. "Danke, danke, danke", waren dann die ersten Worte von Peter, endlich auf der Bühne angekommen. Im Anschluss dann die Proklamation, die alles andere als steif verlief.

Höhepunkt in der Bütt war das Duo Michael Gallach und Frank Schürkens. Der eine evangelischer Pfarrer, der andere katholischer Kaplan in Kempen. Schürkens hatte sich das Deutschland-Trikot übergestülpt, während Gallach es bei Schlips und Kragen beließ. Die ökumenische Narrenrevue der beiden schlug alles, was es diesbezüglich in Kempen je gegeben hat. "Schöner, lebendiger und unterhaltsamer kann man kaum sein", schwärmte Sitzungspräsident Heinz Börsch. Gallach-Schürkens flogen die Narrenherzen zu, als sie Arm in Arm auf der Bühne schunkelten.

Sahnehäubchen hierzu war der politische Nachtisch von Otto Birkmann, der sich als Märchenerzähler in der Bütt entpuppte.

Aber auch bei den Kolibris gingen die Hände rasch zum Himmel. Stattlich die Abordnung der Kölner Landsknechte, die sich als gute Botschafter aus der närrischen Domstadt erwiesen. Und der Mann mit dem Hötche alias Peter Raddatz untermauerte, dass er in der Bütt ein Profi ist.

Fazit: Eine Kempener Prinzenproklamation wie aus einem Guss, bei der selbst überraschende Momente wie zur gelungenen Dramaturgie zu gehören schienen.

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