Schnelles Netz für Kempen Internet: Der Richtfunk soll’s richten

Wasserturm und Technologiezentrum sind per Antennen verbunden.

Schnelles Netz für Kempen: Internet: Der Richtfunk soll’s richten
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Einen klaren Standortvorteil für Kempen — den sieht Bürgermeister Volker Rübo darin, dass der Anbieter QSC Internetzugänge für Unternehmen über den sogenannten Richtfunk anbietet. Die Kölner Firma hat auf dem 41,5 Meter hohen Wasserturm an der Hülser Straße ihre Antennen errichtet. Unternehmen, die in Sichtweite sind, können über Funk „schnelles Internet“ bekommen (die WZ berichtete).

„Wir bieten bis zu 100 Mbit schnelles Netz an“, sagt Hubert Pieper, QSC-Vertriebsleiter in Köln. Dabei handele es sich um eine symmetrische Verbindung. Heißt: Sie ist für Down- und Uploads von Daten geeignet. Bei herkömmlichen Internetleitungen in Privathaushalten gelte die Angabe der Leitung stets nur für eine Richtung.

Für Freude hat das QSC-Engagement in Kempen im Technologie- und Gründerzentrum (TZN) gesorgt. „Unsere Mieter klagen schon länger über zu langsame Leitungen auf herkömmlichem Wege“, sagt TZN-Geschäftsführer Thomas Jablonski. Zudem sei bei anderen Anbietern keine Abhilfe in Sicht gewesen. „Ich denke, dass QSC diese liefern kann“, sagt Jablonski.

Eine Antenne auf dem TZN-Dach, die aussieht wie eine Satellitenschüssel, sorgt für die Funkverbindung zum Wasserturm. Erster Kunde unter dem TZN-Dach ist die Firma Koppert. Das Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden züchtet Nützlinge für den Anbau von Obst und Gemüse. Die Bestellungen gehen im Deutschland-Sitz in Kempen ein. „Und das meist freitags. Was dazu geführt hat, dass dann unser Netz zusammengebrochen ist“, sagt Sabrina Sieger von Koppert. Die ersten Tage mit dem QSC-Funk hätten eine Verbesserung gebracht.

Die Mieter des Gründerzentrums können, wenn sie denn möchten, es jetzt der Firma Koppert gleichtun. Über Preise will QSC nicht öffentlich sprechen. „Wir machen individuelle Angebote“, so Pieper. Sicher sei aber, dass es keine „19,90-Euro-Angebote wie bei Privathaushalten“ gibt. QSC habe sich auf Gewerbekunden spezialisiert.

Vom Wasserturm aus könne der Anbieter seine Kunden im Umkreis „von 30 bis 40 Kilometern“ erreichen, sagt der Vertriebsleiter. Insofern sei das Angebot nicht nur für Kempener Unternehmen interessant. Das Tönisvorster Bildungszentrum (BZ) gehöre bereits zu den QSC-Kunden. „Probleme mit langsamem Internet unter der Erde gibt es im ganzen Kreis Viersen“, sagt Thomas Jablonski. Lediglich in Willich seien die Unternehmer zufrieden. Und bald vielleicht auch in Kempen. tkl

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