Hubertus-Gemeinde soll lebendig bleiben

Auch in der Pfarre in St. Hubert wird sich einiges verändern. Fragen und Kritik dazu gab es nun bei einer Pfarrversammlung.

Hubertus-Gemeinde soll lebendig bleiben
Foto: Friedhelm Reimann

St. Hubert. Nach Kempen und St. Tönis waren am Sonntag auch in St. Hubert die Mitglieder der katholischen Pfarrgemeinde zu einer Pfarrversammlung eingeladen worden. Rita Dalitz vom Pfarreirat begrüßte dazu im Marienheim rund 140 Gläubige, die gekommen waren, um sich über die strukturellen Änderungen in der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Kempen/Tönisvorst mit den Pfarren Kempen, St. Hubert, St. Tönis und Vorst zu informieren und ihre Meinung kundzutun.

Wie berichtet, will man dem zunehmendem Priestermangel begegnen, indem man ehrenamtliche Mitarbeiter in einem sogenannten „Gemeindevorstand“ stärker einbindet. Dieses Gremium soll den Pfarrer entlasten. „Wir brauchen Ihr Geld heute nicht. Was wir brauchen, das sind Ihre Herzen“, sagte es Rita Dalitz,

Das Pastoralteam, das diese Struktur vorstellte, hatte ein paar praktische Beispiele mitgebracht. Wenn die Grundschule zu einer Feier, Senioreneinrichtungen zu geistlichen Angeboten oder die Jugend zur technischen Ausstattung des Marienheims Fragen und Vorschläge haben, könnte diese Aufgaben der Gemeindevorstand übernehmen.

In St. Hubertus gebe es viele Ehrenamtler, die seit Jahren das Gemeindeleben prägen, so Eicker. Und die Gemeinde soll weiterhin lebendig bleiben. Mehr als 40 Gruppierungen und Aufgaben hatte der Pfarreirat in einem Schaubild aufgelistet: von Krabbelgruppen über Caritas und Wallfahrt bis hin zum Besuchsdienst für Kranke und Senioren.

Einige St. Huberter Gemeindemitglieder brachten auch Zweifel an diesem Konzept zum Ausdruck. „Die Ehrenamtler leisten jetzt schon viel“, sagte Claudia Ingendae. Sie bezweifelte, ob diese zusätzliche Aufgabe auch noch gestemmt werden kann und warb für eine Aufstockung bei der Stelle der Pfarrsekretärin. Auch Georg Hanka sah darin ein Problem und fragte sich, wie das Hauptamt das Ehrenamt besser fördern könne. In der Konstruktion des Gemeindevorstandes sah er das Problem, dass es zu Überschneidungen bei Pfarreirat und Gemeindevorstand kommen könnte. Keiner werde gezwungen, eine Aufgabe zu übernehmen, betonte Eicker. Die Arbeit solle Spaß machen und es könnte durchaus Hilfe von außen, eventuell durch Coaches, geben, um auf die Aufgabe vorzubereiten.

Wie in Kempen gab es auch in St. Hubert die Frage, ob alle Gottesdienste aufrechterhalten werden können. Thomas Eicker, Kempener Propst und Pfarrer von St. Hubert, sieht die GdG gesegnet mit einer Vielzahl an Zelebranten, lenkte den Blick aber auch auf andere Formen der Liturgie und auf Konzepte wie Frühschichten oder Wortgottesdienstleiter, die es auszubauen gilt, um auch dauerhaft zu sichern, dass der Glaube gefeiert werden kann. Konkret brachte Moderator Ralph Westhofen auch die Frage nach den unterschiedlichen Stilen der verschiedenen Priester in der Messe zum Ausdruck, was zu Brüchen führen könne. Dazu müsse man im Dialog bleiben, warben Propst Eicker und Pfarrvikar Klemens Gößmann.

Zum Abschluss zeigte sich Gemeindereferentin Regina Gorgs optimistisch, dass in St. Hubert ein Gemeindevorstand gebildet werden kann, der nicht überfordert wird, weil er viel Rückendeckung von vielen engagierten Menschen bekomme. Sie schätze die pragmatische Herangehensweise der St. Huberter.

Ein gutes Beispiel dafür zeigte sich dann auch gleich in der Versammlung. Als Moderator Westhofen ankündigte, dass die Agapefeier nach der Osternacht ausfallen müsse, wenn sich nicht freiwillige Helfer finden würden, erklärten sich spontan einige Freiwillige bereit bei dieser Aufgabe einzuspringen.

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