Hospital zum Heiligen Geist: Es geht bergauf

Der neue Inhaber Artemed ist mit dem Start zufrieden. Es wurde bereits frisches Personal eingestellt.

Kempen. Gute Nachrichten aus dem Hospital zum Heiligen Geist. Bis vor wenigen Monaten schien dieser Satz eher unwahrscheinlich. Jetzt bezeichnet der neue Betreiber Artemed die Entwicklung des Hauses — etwa drei Monate nach der Übernahme — als sehr positiv: Mit dem Hospital gehe es wieder bergauf.

Als „besonders erfreulich“ beurteilt die Geschäftsführung die Entwicklung beim Personal. In einer Pressemitteilung ist die Rede von einem „aufflammenden Interesse potenzieller Bewerber“. Auf die Stellenanzeigen der vergangenen Wochen hätten sich zahlreiche Bewerber gemeldet. „Wir haben bisher sieben Pflegekräfte und drei Ärzte fix eingestellt. Wir sind damit aber noch nicht am Ende“, sagt Leonie Böhringer, Sprecherin des bayerischen Betreibers, auf Anfrage der WZ. Einer der neuen Mediziner ist Oberarzt Dr. Torge Werner, der am 1. April in der Anästhesie seinen Dienst angetreten hat.

Auch aus der Bevölkerung verzeichnet der Hospital-Inhaber ein reges Interesse an der Entwicklung. „So verzeichnen wir monatlich einen riesigen Ansturm an Besuchern bei unseren medizischen Frühschoppen und anderen Infoveranstaltungen“, sagt einer der beiden neuen Geschäftsführer, Dr. Clemens Guth. Beim letzten Thema rund ums Knie seien etwa 120 Menschen zum Vortrag gekommen.

Um „diese positiven Entwicklungen“ weiter voran zu treiben, hat Artemed jetzt auch einen Krankenhausbeirat mit Vertretern aus Kirche, Politik und Gesellschaft installiert. Dem Gremium, das unter anderem die „Verzahnung des Hauses mit der Bevölkerung vorantreiben soll“, gehören sieben Mitglieder an: Dr. Arndt Berson (niedergelassener Hausarzt), Dr. Siegfried Frickel (niedergelassener Internist und Kardiologe), Propst Thomas Eicker, Bürgermeister Volker Rübo, Marianne Selke-Schwope (Vorsitzende der Ökumenischen Krankenhaushilfe), Angelika Thiel-Hedderich (Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises), sowie der evangelische Pfarrer Bernd Wehner.

Ein Name taucht nicht auf dieser Liste auf: Der des früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Karl Hensel. Bei der Übernahme des Hospitals im Januar hatte Artemed-Gründer Rainer Salfeld noch davon gesprochen, dass Hensel im Beirat mitarbeiten soll. „Wir haben Herrn Hensel gebeten, mitzumachen. Er hat aber abgelehnt“, sagte am Freitag Artemed-Sprecherin Böhringer.

Das bestätigte auch Hensel persönlich gegenüber der WZ: „Ich werde mich von sämtlichen Posten zurückziehen“, so der frühere Bürgermeister. „Ich bin jetzt 67 Jahre alt. Jetzt gehören Jüngere in die Verantwortung“, begründete er den Schritt. Hensel hatte in den vergangenen Monaten herbe Kritik einstecken müssen. Von verschiedenen Seiten aus Politik und Gesellschaft wurde ihm eine Mitschuld an den finanziellen Schwierigkeiten des Krankenhauses gegeben.

Auch aus dem Vorstand der Hospital-Stiftung, die Trägerin der Seniorenheime Von-Broichhausen- und St. Peter-Stift ist, wird sich Karl Hensel zurückziehen. „Die Veränderungen im Vorstand bereiten wir vor“, sagte Hensel. „In den nächsten Monaten soll der Wechsel vollzogen werden.“ Bis dahin wolle er noch dabei helfen, die Stiftung auf eigene Füße zu stellen. Nach der Übernahme des Krankenhauses durch Artemed stehen die Seniorenheime ohne Verwaltung da. Diese Aufgaben wurden früher von Mitarbeitern des Hospitals übernommen. Hensel: „Das muss jetzt alles in Ruhe geplant werden.“

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