Hoffen auf eine Lehrstelle

Zehnte Klasse: Die Schulzeit der WZ begleitet Jugendliche der Kempener Hauptschule in ihrem letzten Jahr.

Kempen. Bald gibt es für die zehnten Klassen der Martin-Schule die Abschlusszeugnisse. Fast genauso wichtig waren aber auch die Halbjahreszeugnisse. Sie zeigten den Jugendlichen, ob sie auf dem richtigen Weg sind. Einige von ihnen haben sich bereits mit dem Zeugnis auf Lehrstellensuche begeben.

Dies gilt vor allem für die 10A1. Deria Skitake (15) hat sich bei einem Krefelder Frisör beworben und hofft sehr auf eine Zusage. Ansonsten will sie an einer Arbeitsamts-Maßnahme teilnehmen, die auch Praktikumsstellen vermittelt.

Frederik von Westernhagen (15) würde zwar gerne Koch werden. Doch er hat seine Bewerbungen breit gestreut, da seine schulischen Noten, vor allem die Sozialnoten nicht so ganz erfreulich waren. Deshalb, so meint er, habe er auch nur Absagen bekommen. Seine Notlösung nach dem Hauptschulabschluss: Berufsschule mit Fachrichtung Hauswirtschaft.

Ingo Skutnik (16) hat in den Ferien in einem großen Einkaufszentrum in St.Tönis Probe gearbeitet. Dadurch erhofft er sich bessere Chancen, einen Ausbildungsplatz zu ergattern.

Fabian Jansen (16) hat schon eine Zusage in der Tasche. Er wird Feinwerk-Mechaniker.

Dennis Schweren (16) möchte an der Handelsschule seine Mittlere Reife machen.

Das ist auch das Ziel von Sarah Claßen. Die 16-Jährige will nach ihrem Abschluss zwei Jahre die Berufsschule mit Fachrichtung Wirtschaft- und Verwaltung besuchen.

Maike Geerlings (16) wird am Berufskolleg in Lobberich den Beruf der Sozialhelferin erlernen.

Daniela Regenhardt (17) weiß schon lange, dass sie nur Malerin und Lackiererin werden will. Sie hat 20Bewerbungsschreiben zur Post gebracht. Drei Antworten- alles Absagen - sind zurückgekommen. "Leider", so bedauert sie, "höre ich oft, dass es für mich als Frau keine entsprechenden Sozialräume gibt und sie mich deshalb nicht nehmen können." Aber Daniela will ihren Traum auf keinen Fall aufgeben.

"Jungs haben es einfacher als Mädchen", weiß Klassenlehrerin Kathrin Intveen. "Vor allem kleinere technische Betriebe haben nicht die gesetzlich geforderten räumlichen Voraussetzungen."

"Ganz okay" sei sein Zeugnis gewesen sagt Joannis Nikolaidis (16). Der Schüler der 10B2 will noch in zwei Fächern an einer besseren Note feilen und dann sein Fachabitur bauen.

Christian Faatz (16) muss nun etwas mehr büffeln, als er dachte, damit er am Berufskolleg Metall-Technik lernen kann. Kevin Tegelaers (16) dagegen sucht dringend einen Ausbildungsplatz als Bäcker.

Carsten Langels (16) hat drei Vorstellungsgespräche für eine Ausbildung im Elektronikbereich hinter sich gebracht. Er musste Probearbeiten und einen Eignungstest absolvieren. Jetzt steht er auf der Warteliste. "Das finde ich ein bisschen doof. Die vertrösten einen vielleicht nur, statt abzusagen", befürchtet er. Denn an erster Stelle möchte er eine Ausbildung machen. Und nur wenn das nicht klappt, wieder die Schulbank drücken.

Da der überwiegende Teil ihrer Klasse sich weiter schulisch bilden möchte, warnt Klassenlehrerin Marlies Platzen: "Einige von ihnen müssen aber erst dafür sorgen, dass sie die Bedingungen für die gymnasiale Oberstufe erfüllen, das heißt, ihre Noten verbessern."

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