Hinsbeck: Kalte Bronze in warmer Form

Bildhauer Neweli Dzjikia aus Georgien ist seit 1992 gern gesehener Gast in Hinsbeck. Jetzt stellt er im Marienheim aus.

Hinsbeck. Im Marienheim an der Landstraße ist die Flagge Georgiens gehisst. Der Grund: Bildhauer Neweli Dzjikia stellt im Foyer des Altenheims noch bis 25. Januar Skulpturen aus. Der Künstler ist täglich von 14 bis 15 Uhr anwesend.

"Darf ich die Fahne unseres Landes zeigen?" fragte Dzjikia zurückhaltend die Leitung des Marienheimes bei der Eröffnung seiner Ausstellung. Willi Pollmanns nickte zustimmend. Und Ordensschwester Giselinde freut sich: "Die weiße Fahne mit den fünf roten Kreuzen ist doch sehr schön. Die sollte man nicht verstecken."

Zum 125-jährigen Bestehen des Marienheimes- das Krankenhaus an der Landstraße wurde 1884 gebaut- beschäftigte sich der georgische Bildhauer mit dem Thema Madonna, Mutter und Kind- und der Frau im allgemeinen. Die kleinen Bronzefiguren, die Dzjikia zeigt, stehen im Kontrast zu der überlebensgroßen, 125 Jahre alten, bunten Marienfigur im Foyer. Denn der georgische Künstler bevorzugt kubistische Elemente in seinen Arbeiten.

Neweli Dzjikia kam 1992 zum ersten Mal nach Hinsbeck. Nettetals damaliger Baudezernent Wolf-Hartwig Kohte hatte den Kontakt zwischen dem Künstler und dem Verkehrs- und Verschönerungsvereins hergestellt.

Noch heute ist Dzjikias dankbar, dass er damals mit seinem Freund Joni Gogaberschiwilli am 1. internationalen Bildhauer-Symposion teilnehmen konnte. "Wir haben viele neue Freunde gefunden. Der mehrwöchige Gedankenaustausch und die gemeinsame Arbeit mit Jo Gijsen (Eindhoven), Axel Friederich (Münster), Till Hausmann (Schwelm), Uwe Kampf (Wupptertal) und Stefan Przibilla (Bonn) schenkten uns neue Impulse, wichtige Gedanken." Dzjikias schuf damals unter anderem die gut zwei Meter hohe "Zeituhr" , die vor dem Marienheim-Haupteingang steht. Seitdem war er immer wieder am Niederrhein zu Gast und schuf diverse Werke.

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