Kempen Hier häufen sich die Unfälle

Die Einmündung Krefelder Weg an der B 509 ist ein Unfallschwerpunkt. Zuständige Behörde will vorerst keine neuen Maßnahmen.

Kempen: Hier häufen sich die Unfälle
Foto: Jungmann

April 2016: Bei einem Unfall auf dem Kempener Außenring wird ein Motorradfahrer schwer verletzt. Laut Polizei übersieht ein 67-jähriger Autofahrer aus Tönisvorst beim Linksabbiegen von eben dieser B 509 auf den Krefelder Weg den entgegenkommenden 45-jährigen Motorradfahrer aus Kempen. Es kommt zum Zusammenstoß. Ein Rettungshubschrauber wird angefordert.

Kempen: Hier häufen sich die Unfälle
Foto: Kurt Lübke

Fünf Monate später: Wieder trifft es einen Motorradfahrer. Erneut will ein Autofahrer, ein 60-jähriger Kempener, an dieser Stelle nach links abbiegen und übersieht offenbar den 64-Jährigen und dessen Maschine. Schwer verletzt wird der Jüchener ins Krankenhaus gebracht.

Kempen: Hier häufen sich die Unfälle
Foto: Jungmann

Die beiden Unfälle sind zwei von insgesamt zwölf Kollisionen im vergangenen Jahr. Es gab drei Schwerverletzte und sieben Leichtverletzte. In sechs Fällen passierte es beim Abbiegen, in den anderen Fällen fuhren die Fahrzeuge aufeinander. Damit wurde der Bereich für 2016 von der Kreispolizei als „Unfallhäufungsstelle“ deklariert.

Und nun, am vergangenen Sonntag, gab es nach vier leichten Unfällen in diesem Jahr die erste Kollision mit einem sogenannten Personenschaden (die WZ berichtete). Einmal mehr ist es ein Motorradfahrer, der mit einem abbiegenden Auto zusammenstößt. Ein Rettungshubschrauber fliegt den in Lebensgefahr schwebenden Duisburger (22) in die Klinik. Die Autofahrerin kommt zur ambulanten Behandlung ins Kempener Hospital. Ob sie den Kradfahrer nicht gesehen hat oder dieser zu schnell unterwegs war, muss die Kreispolizei jetzt noch ermitteln.

Klar ist: Die Stelle birgt Gefahren. Deswegen auch ihre Einordnung in die Kategorie „Unfallhäufungsstelle“ im vergangenen Jahr. Aber was bedeutet das eigentlich? Laut Achim Braun von der Direktion Verkehr der Kreispolizei müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein (Häufigkeit, Schwere der Unfälle etc.), um die Einstufung zu bekommen. Trotz des dramatischen Unfalls am Sonntag ist daher nicht gesagt, dass die Einmündung auch in diesem Jahr „Unfallhäufungsstelle“ wird.

Auffällige Punkte wie diesen meldet die Polizei dem Leiter der beim Kreis angesiedelten Unfallkommission. Deren Hauptaufgabe ist es, „Unfallhäufungsstellen zu bewerten und geeignete Abhilfemaßnahmen zu treffen“. Ebenfalls einbezogen werden der jeweilige Straßenbaulastträger, in diesem Fall der Landesbetrieb Straßen.NRW, und die jeweilige Kommune, also Kempen.

Die Fragen liegen auf der Hand: Was ist die Ursache für die vielen Unfälle? Und wie lassen sie sich in Zukunft verhindern oder zumindest verringern? Polizist Braun verweist darauf, dass bereits eine Maßnahme erfolgt sei. Auf der Hauptfahrbahn seien „Bischofsmützen“ installiert worden. Gemeint sind kleine, orangefarbene Hütchen, die Autos in die Spur zwingen. Damit werden Überholmanöver verhindert, während das Vorderfahrzeug abbiegt. Allerdings hatten die hier geschilderten Unfälle andere Ursachen.

Seitens Straßen.NRW sind zunächst keine weitere Maßnahmen geplant. Man werde die Stelle aber weiter beobachten, hieß es auf Nachfrage der Westdeutschen Zeitung.

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