Kempen Herren im Himmel und brütende Vögel

Der Turm der Propsteikirche wurde unter die Lupe genommen. Außerdem im Altstadt-Geflüster: Rotkehlchen im Briefkasten und 40 Grad im Schatten.

Kempen. Am Dienstag staunte der Flüsterer nicht schlecht: Mittels Hubsteiger ließen sich unbekannte Herren hinauf zum Turm der Propsteikirche befördern. Was war da los? Die Antwort kannte Joachim Minten, Mitglied des Kirchenvorstands und gelernter Bauingenieur: „Es war die erste Inaugenscheinnahme vor der Instandsetzung.“ Hintergrund: Seit 30 Jahren wartet das Gotteshaus auf einen neuen Anstrich und die Beseitigung von Schäden. Der Turmbereich ist am stärksten der Witterung ausgesetzt. Nun werde zunächst eine Schadensanalyse erstellt und dann der Aufwand geschätzt, so Minten.

Kempen: Herren im Himmel und brütende Vögel
Foto: Kurt Lübke

Raum ist in der kleinsten Hütte. Das beweist zurzeit ein Rotkehlchenpaar, das sich als künftige Kinderstube ein kleines Rohr unter dem Briefkastenschlitz an der Franziskaner Straße ausgesucht hat. Seit gut einem Monat hat die Franziskus-Gruppe des Annenhofs die gefiederten Untermieter. Ob oder wie viele Eier in dem Gelege sind, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. „Wir sehen immer noch schnell einen Vogel rein- und einen rausfliegen. Aber nur, wenn gerade niemand in der Nähe ist“ berichtete Laura van Haeff vom Franziskushaus. Damit die brütenden Rotkehlchen ihrem Geschäft in Ruhe nachgehen können, wurde ein Warnzettel am Briefkasten angebracht. Die sieben Kinder der Gruppe wurden um Rücksichtnahme gebeten. Die sollten auch alle anderen nun Interessierten üben, damit sich alle bald über Nachwuchs freuen können.

Mehr Kosten kommen auf Autofahrer zu, die in städtischen Tiefgaragen einen Stellplatz gemietet haben. Um das leere Stadtsäckel zu füllen, hat der Rat beschlossen, die Mieten zum 1. Januar zu erhöhen. Ein Stellplatz in einer Tiefgarage in der Altstadt kostet künftig 38 statt 33 Euro pro Monat. Wer eine eigene Garage in einem innerstädtischen Parkhaus hat, muss künftig 50 statt 45 Euro zahlen. Etwas günstiger wird es dann im Hagelkreuz-Viertel, denn auch dort hat die Stadt Stellplätze im Parkhaus an der Nansenstraße. Ein Platz kostet dort im Moment 32 Euro pro Monat. Ab 1. Januar sind es 35 Euro. Pro Jahr erhofft sich Kämmerer Jörg Geulmann eine zusätzliche Einnahme von 20 000 Euro.

Kinder, wie die Zeit vergeht. Diese Floskel sei an dieser Stelle mal erlaubt. Vor einem Jahr ist die Redaktion der WZ von der Burgstraße 28 zur Moosgasse 6 umgezogen.

Altstadt-Geflüster

Am 4. Juli 2015 wurden Kartons geschleppt, die Computer und Telefone im neuen Domizil angeschlossen. Alles an einem Samstag, damit die Zeitungsproduktion für die Montagsausgabe nicht gefährdet war. „Das war ein unfassbar heißer Samstag. Es hatte annähernd 40 Grad“, erinnert sich WZ-Redakionsleiter Tobias Klingen. Die Mühe hat sich aber gelohnt. Auch ein Jahr nach dem Umzug, während das Thermometer sich höchstens um die 20 Grad einpendelt, fühlen sich die Mitarbeiter von Redaktion und Mediaberatung immer noch wohl im denkmalgeschützten Altbau der Familie Heckmann. „Das Haus an der Moosgasse ist und bleibt für uns der ideale Standort“, so Klingen. „Hier sind wir dicht dran am Geschehen in Kempen — und auch in Grefrath, Willich und Tönisvorst.“

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Daher bereitet man sich in der Stadtbibliothek wieder auf den nächsten Sommerleseclub (SLC) vor. Am Dienstag startet die Aktion unter dem Motto „Läuft bei Dir“. Dann soll bei Kindern und Jugendlichen das Kino im Kopf laufen. Rund 500 Bücher warten exklusiv auf die Leseclub-Teilnehmer. 200 davon hat der Kempener Moses-Verlag gespendet. Die Anmeldung zur Aktion startet am Dienstag um 11 Uhr in der Bibliothek, Burgstraße 19. Die Ausleihe beginnt am 7. Juli, und endet am 24. August.

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