Kempen Hagelkreuz-Viertel: „Die Basis vor Ort ist nicht schlecht“

Beim Spaziergang durch das Hagelkreuz-Viertel nahmen die Vertreter der Stadt neue Ideen der Anwohner auf.

Kempen: Hagelkreuz-Viertel: „Die Basis vor Ort ist nicht schlecht“
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Ingo Behr hat momentan alle Hände voll zu tun. Er ist seit Mitte November der neue Quartiersmanager des Hagelkreuz-Viertels bei der Stadt Kempen. Gemeinsame Spaziergänge durch das Viertel sollen helfen, neue Eindrücke zu gewinnen und die Meinung der Anwohner aufzunehmen. Mehr als 30 Bürger kamen dem Aufruf am Montagnachmittag nach. „Die Resonanz aus der Bevölkerung ist groß. Allein telefonisch sind mehr als 20 Anmeldungen bei mir eingegangen“, sagt Behr. Ein Zeichen dafür, dass das Thema „Hagelkreuz“ die Menschen bewegt.

Dabei wird schnell klar: Die Äußerungen der Bewohner sind durchaus positiv. Viele Anwohner leben gerne in ihrem Viertel, stören sich jedoch an Kleinigkeiten. Insofern bestätigte sich der Eindruck, den die Redaktion schon in der vergangenen Woche am WZ-Mobil gewinnen konnte.

„Die Sitzmöglichkeiten am Concordienplatz sind teilweise sehr abseits gelegen und deshalb wenig attraktiv“, sagt Edith Wolters. Der Weg entlang der Ladenzeile sei für Radfahrer und Fußgänger zu schmal. Immer wieder komme es zu Kollisionen und Problemen. Die Neugestaltung hingegen werte den Platz als Zentrum des Viertels eindeutig auf. „Im Sommer kann man hier gemütlich sitzen“, sagt Christa Bitterlich.

Ein weiteres Ziel auf dem Spaziergang durch das Hagelkreuz-Viertel: die leerstehende Fröbel-Schule. Hier sieht Kempens Sozialdezernent Michael Klee durchaus Potenzial für neue Projekte: „Perspektivisch könnte ich mir in den Räumen gut ein Gemeinschaftszentrum mit generationsübergreifenden Angeboten vorstellen.“ Wann jedoch über eine konkrete Nutzung der Räumlichkeiten nachgedacht werden kann, sei bisher nicht abzuschätzen.

Willi Steinhorst, Vorsitzender des Bürgervereins Hagelkreuz, wäre für den Anfang schon mit kleinen Maßnahmen zufrieden: „Die Basis vor Ort ist nicht schlecht. Aber vor allem im Bereich der Barrierefreiheit gibt es noch einiges nachzuholen, um das Viertel auch für Senioren weiterhin attraktiv zu gestalten.“

Angekommen an der Stresemannstraße fällt ein weiteres Problem auf. „Es herrscht akuter Parkplatzmangel. Dort müssen die Anwohner zum Teil auf den Parkplatz des Penny-Marktes ausweichen und weite Wege zu Fuß zurücklegen“, sagt Birgit Halbach. Auch die Verschmutzung durch achtlos weggeworfenen Müll sieht sie als kritisch. Die Installation zusätzlicher Mülleimer könne hier schnell Abhilfe schaffen.

Keine schnelle Lösung gibt es im Fall des seit Juni 2015 leerstehenden Edeka-Marktes an der Max-Planck-Straße. Trotz Verhandlungen mit möglichen Anbietern hat der Eigentümer der Immobilie noch keinen neuen Mieter gefunden (die WZ berichtete). „Wir bleiben da aber weiter am Ball und bemühen uns um eine Lösung“, so Dezernent Michael Klee.

Ingo Behr ist mit dem Verlauf des Spaziergangs zufrieden: „Ich habe viele neue Eindrücke gewonnen. Gemeinsam geht es jetzt darum, etwas für die Bewohner zu bewegen.“

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