Grefrath: Wahl-Parteitag endet schon in der ersten Minute

Wegen Irritationen um neue Mitglieder beendet der Vorsitzende gleich nach der Eröffnung die Veranstaltung.

Grefrath. "Beim Grefrather Ortsverband geht es seit einem Jahr drunter und drüber." Das Urteil von Wolfgang Lochner, Vorsitzender der Kreis-FDP, fällt harsch aus. Die Konsequenz ist für ihn klar: "Da muss was gemacht werden. Das muss bereinigt werden."

Jüngster Anlass für den Verdruss des Rechtsanwalts aus Kempen: Am Mittwoch beendete Vorsitzender Horst Lübke den Wahlparteitag der Grefrather FDP unmittelbar nach der Eröffnung. Als Lochner mit einer Minute Verspätung die Albert-Mooren-Halle betrat, stürmte der Vorstand der Liberalen an ihm vorbei ins Freie- ohne ein Wort der Erklärung. "Das habe ich noch nie erlebt", so Lochner am Donnerstag im Gespräch mit der WZ.

Dabei sollten am Mittwochabend die Weichen für die Kommunalwahl am 7.Juni gestellt werden. Sprich: Die Kandidaten für die 16Wahlbezirke und die Reserveliste für den Gemeinderat sollten gekürt werden. Genau wie die beiden Kandidaten für den Kreistag. Wie es auch bei anderen Parteien guter Brauch ist, wurde dafür der Kreis-Parteivorsitzende eingeladen. Eine zuvorkommende Behandlung, die nicht jedem widerfahren sollte...

Keine Einladung gab es nämlich für das knappe Dutzend neuer Mitglieder, deren Aufnahmeantrag der Kreis-Parteivorstand am 16.Dezember zugestimmt hatte. Und auch für die Presse gab es keine Einladung. Wieder einmal. Schon im August 2006 wollte die Grefrather FDP ihren neuen Vorsitzenden Oliver Kittlitz lieber unter Ausschluss der Öffentlichkeit wählen.

Zurück zur Veranstaltung am Mittwoch: Nachdem ein knappes Drittel der 26Anwesenden die Mooren-Halle verlassen hatte, versuchte Lochner nach eigener Aussage, zunächst Ruhe in die gelichteten Reihen zu bringen. Dann beschlossen die 19Anwensenden, dass der Parteitag am 28.Januar um 20Uhr an gleicher Stelle fortgesetzt werden soll.

Selbstverständlich ist dies nicht. "Eine Versammlung steht über dem Vorstand. Wir hätten die Nominierungen durchziehen können", sagt Lochner. Aber der Kreis-Vorsitzende wollte es nach eigener Aussage nicht zum Eklat kommen lassen.

Ob eine einvernehmliche Lösung mit dem aktuellen Vorstand möglich ist, bleibt abzuwarten. So würden immer wieder Unregelmäßigkeiten bei den Finanzen angeführt- obwohl es bei der Prüfung keine Beanstandung gab. Lochners Zusammenfassung: "Es gibt eine Reihe von irrationalen Vorgängen im Grefrather Vorstand."

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