Grefrath: Spielzeug-Waffe auf Schulhof

Aufregung an der Grefrather Hauptschule: Kinder spielen mit einer Softair-Waffe.

Grefrath. Eine Softair-Waffe hat für Aufregung an der Hauptschule gesorgt. Beim Spielen wurden Schüler von einem Lehrer beobachtet. Er stellte die Waffe sicher und benachrichtigte die Polizei. Aus diesem Anlass weist die Polizei erneut auf die Gefahren hin. Pressesprecherin Antje Heymanns: "Der Name ist trügerisch und als Spielzeug sind die Waffen aus polizeilicher Sicht absolut nicht geeignet."

Einfache Softair-Waffen sind laut EU-Recht Spielzeug und können auch von Kindern für ein paar Euro gekauft werden. So gibt es bei Spielwaren Stein in Kempen Pistolen schon ab drei Euro. Wenn sie aber echten Schusswaffen ähneln, untersagt das Waffengesetz das Mitführen derartiger Waffen, betont die Polizei.

Eine Softair-Waffe, die auf jeder Kirmes zu kaufen ist, könne schwere Verletzungen hervorrufen. Ein nur 0,2 Gramm schweres Geschoss kann bei einer Bewegungsenergie von 0,08 Joule eine Geschwindigkeit von bis zu 100Stundenkilometern erreichen. Heymanns:

"Die meisten bekannten Modelle erreichen aber bereits eine Bewegungsenergie von 0,2 bis 0,3 Joule. Es bedarf daher keiner großen Phantasie, sich die Schwere der Verletzungen vorzustellen, die ein Geschoss verursacht, das aus Versehen im Spiel oder aber durch Zurückprallen des Geschosses im Auge des Schützen landet."

Zudem dürfe die Kreativität nicht unterschätzt werden. Jugendsachbearbeiter der Polizei wissen, dass findige Kinder und Jugendliche die Spielzeuge so manipulieren, dass die Geschoss-Energie drastisch erhöht wird.

Unabhängig von diesen Gefahren hätten Waffen gleich welcher Art an Schulen nichts verloren. Antje Heymanns: "Man stelle sich eine Situation vor, bei dem ein mit einer Softair-Waffe in einer Schule hantierender Schüler beobachtet wird und die Polizei fälschlicherweise von einer Amok-Lage ausgehen muss und entsprechend einschreitet."

Beim "Spielen" mit solchen Waffen könne man überall ganz schnell zum Ziel polizeilichen Interesses werden. Heymanns: "Sehr schnell läuft man als vermeintlich schwer Bewaffneter Gefahr, selber von Sicherheitskräften oder der Polizei verletzt zu werden."

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