Grefrath: Polizei-Einsatz - „Es war ein Albtraum“

Nach der Verhaftung in Grefrath äußert sich nun die Ex-Frau. Auch sie erhebt Vorwürfe gegen das Vorgehen der Beamten.

Grefrath. Ein zerbissener Arm, zertrümmerte Türen und schlaflose Nächte - das sind die Folgen der Festnahme eines Grefrathers an der Neustraße vor einer Woche, die noch immer nachwirken. Nach einem Familienstreit war ein Sondereinsatzkommando der Polizei angerückt und hatte den Mann mit Hilfe eines Hundes verhaftet - wie bereits berichtet.

"Mir ist nicht wohl, wenn er getrunken hat. Aber in der Wohnung waren wir doch sicher", berichtete die Ex-Ehefrau dagegen gestern gegenüber der WZ. Sie habe den Beamten gesagt, dass ihr Ex-Mann schläft. Dazu habe sie betont, dass er nur Dekowaffen besitze. "Die haben einfach nicht mit sich reden lassen", klagt sie.

Weil Christina K. die Beamten an einem gewaltsamen Eintritt in die Wohnung hindern wollte, wurde sie in Gewahrsam genommen und ins Gefängnis gebracht. "Ich habe Prellungen am Kopf und am Arm. Ich kann meinen Arm nicht richtig bewegen", erzählt sie.

Rund 20 Polizisten wären im Einsatz gewesen, dazu gab es Absperrungen und Scharfschützen auf dem Nachbardach. "Das war vollkommen unzweckmäßig", ist Christina K. empört. "Der Polizist hatte einen richtigen Hass auf meinen Ex-Mann oder er wollte sich ein paar Sterne verdienen", vermutet sie.

Mitten in der Nacht habe man sie gehen lassen. "Ich stand in Kempen, hatte kein Geld und kein Handy." Seitdem leide sie an Schlaflosigkeit. Und auch ihren Sohn hätten die Erlebnisse stark mitgenommen. "Ich habe Angst vor der Polizei", sagt sie.

Aufgrund der Schilderungen von Günther K. gegenüber der WZ hat die Polizei ein Beschwerde-Verfahren eingeleitet. Wiese: "Wenn wir von einer Beschwerde erfahren, hat das immer eine interne Prüfung zur Folge."

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