Grefrath/Oedt: Abschied von Bürgermeister Hebert Kättner

Nach zehn Jahren an der Spitze verlor Herbert Kättner die Wahl. Am Montag sagten Kollegen und Weggefährten Adieu im Oedter Rathaus.

Oedt. Mit diesem Andrang hatte selbst Herbert Kättner nicht gerechnet: Zum Abschied des ersten hauptamtlichen Bürgermeisters von Grefrath kamen gestern Vormittag etwa 100 Kollegen, Politiker, Weggefährten und Vereinsvertreter ins Oedter Rathaus.

Nach über 42 Jahren in der Verwaltung sagte er Adieu- allerdings nicht aus freien Stücken. Bei der Kommunalwahl am 30.August hatte das damals noch 58Jahre alte CDU-Mitglied deutlich gegen den parteilosen Manfred Lommetz verloren.

"Deine Karriere hat etwas vom ,american dream’: Vom Lehrling in der Telefonzentrale zum Bürgermeister", sagte Kättners Vize in der Verwaltung, Michael Räppel. Der Bauamtsleiter listete die beruflichen Stationen des alten Bürgermeisters auf.

Und gewährte am Schluss seiner Rede einen Blick in sein eigenes Innenleben: "Anfang September warst du zu Tode betrübt- und ich habe dich aufrichtig bedauert. Ende Oktober fängst du an, deine neu gewonnenen Freiheiten zu genießen- und ich fange an, dich zu beneiden!"

Den Reigen der Grußworte eröffnete Landrat Peter Ottman: "Ich bin beeindruckt von der Zahl der Gäste."

Nach kurzen Reden lokaler Politiker und von Pfarrer Johannes Quadflieg ergriff Herbert Kättner das Wort. "Es waren zehn spannende und interessante, aber auch anstrengende Jahre", so sein Rückblick auf die Bürgermeister-Zeit. Die Schließung des Oedter Lehrschwimmbeckens "war sicherlich die schwierigste Entscheidung". Und "der 12. August 2007 war einer der schönsten Tage meiner Karriere". Da wurde der neue Sportplatz des SV Grefrath Auf dem Heidefeld eingeweiht- obwohl die Gemeinde im Nothaushalt steckte.

Freizeit und Beschäftigung sollen bei ihm künftig in einem "ausgewogenen Verhältnis" stehen. Da trifft es sich gut, dass es eine Anfrage der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Duisburg gibt. Dort ist Herbert Kättner als Dozent für Kommunalrecht gefragt.

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