Kempen Für Autofahrer sieht’s schlecht aus

Die Großbaustelle auf der B 509 wirkt sich auf die Innenstadt aus. Auf St. Töniser und St. Huberter Straße bilden sich lange Staus.

Kempen: Für Autofahrer sieht’s schlecht aus
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Sieben Minuten — so lange braucht nicht nur ein gut gezapftes Pils. Diese Zeit benötigen derzeit Autofahrer im Feierabendverkehr auf der St. Töniser Straße. Ab Höhe Krefelder Weg bis zur Kreuzung Donk-/Moorenring geht es in Richtung Innenstadt derzeit nur im Schneckentempo voran. Ähnlich ist die Situation auf der St. Huberter Straße. Autofahrer, die über die Hülser Straße zum Altstadtring möchten, müssen längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Auf der St. Huberter Straße kommt das Problem hinzu, dass dort der Bahnübergang ist.

Kempen: Für Autofahrer sieht’s schlecht aus
Foto: Kurt Lübke

Der Grund für das Übel auf den Innenstadtstraßen ist die Großbaustelle auf dem Außenring (B 509). „Die Baustelle macht uns im Stadtkern zu schaffen“, bestätigt Christoph Dellmans, Pressesprecher der Stadtverwaltung, auf Anfrage der WZ. Dabei sei vor allem der schon beschriebene Bereich rund um die Kreuzung an Donk- und Moorenring ein „Nadelöhr“.

Nach Angaben von Dellmans hat das Ordnungsamt der Stadt Kempen die Situation im Blick. Um die Lage ein wenig zu entschärfen, würden zum Beispiel kurzfristige Halteverbote auf der St. Töniser Straße eingerichtet.

Sowohl die Stadt als auch der Landesbetrieb Straßen NRW, der die Großbaustelle auf der B 509 durchführt, sehen das Hauptproblem darin, dass sich viele Autofahrer nicht an den ausgeschilderten Umleitungen orientieren. „Diese Erfahrung machen wir bei vielen Baustellen“, sagt Dietmar Giesen, Projektleiter beim Landesbetrieb. Ortsfremde Autofahrer würden sich eher auf ihr Navigationsgerät als auf die Ausschilderung verlassen. Und die Navis würden die Autofahrer häufig durch die Stadt steuern. „Aus Sicht der Stadt würde sich die Situation entspannen, wenn sich alle Autofahrer an die ausgeschilderten Umleitungen halten“, ergänzt Dellmans.

Aktuell befindet sich Arbeiten, die Ende April zwischen Hüls und Kempen begonnen haben, in der vierten von sechs Bauphasen. Die B 509 ist ab der Kreuzung St. Huberter Straße bis zur Brücke über den Eisenbahnschienen (Krefelder Weg) gesperrt. Nach Angaben des Landesbetriebs liegen die Arbeiten „voll im Zeitplan“. Giesen: „Trotz teilweise schlechten Wetters mit Starkregen halten wir unsere Ziele ein.“

Laut Ausschilderung wandert die Baustelle an diesem Wochenende weiter in Richtung St. Töniser Straße. In dieser fünften Bauphase wird dann die Fahrbahn von der Kreuzung St. Töniser Straße bis zur Vorster Straße saniert. Die damit verbundene Sperrung der B 509 in diesem Abschnitt dürfte erneut für arge Probleme auf anderen Straßen sorgen. Zumal die St. Töniser Straße für viele Berufstätige der Weg von und zur Autobahn 44 in Willich-Münchheide ist.

Auch für die nächsten Wochen gilt laut Landesbetrieb, dass Umleitungen außerhalb des Innenstadtgebietes genutzt werden. „Ortskundige sollten die Bereiche ohnehin weiträumig umfahren“, ergänzt der Sprecher der Stadt.

Alle beteiligten Behörden seien sich darüber im Klaren, dass die Großbaustelle einige Beeinträchtigungen mit sich bringt. Dies lasse sich aber bei dieser Größenordnung nicht vollständig vermeiden. Laut Dietmar Giesen ist die Situation in und um Kempen derzeit nicht besorgniserregend. „Wir haben von den örtlichen Behörden — also Polizei und Ordnungsämter — kein Signal, dass es gravierende Probleme gibt“, sagt der Projektleiter. Sollte so etwas auftreten, würden die beteiligten Behörden nachsteuern.

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