Frauen bespuckt und bedroht

Wüste Beschimpfungen in St. Hubert: Die Polizei ermittelt gegen einen 41-jährigen Jogger. Der Fall ist bei der Staatsanwaltschaft.

St. Hubert. „Ich habe Angst und fühle mich durch diesen Mann bedroht.“ Mit diesen Worten meldete sich Irene F. (Name von der Redaktion geändert) am Montag bei der WZ. Die St. Huberterin ist nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten mehrfach von einem Jogger bespuckt und beschimpft worden.

„Entlang der Aldekerker Straße gehe ich regelmäßig mit meinem Hund spazieren. Und da treffe ich häufig auf diesen Mann“, berichtet die Anwohnerin. „Er wirkt immer sehr aggressiv und seine Beleidigungen sind unterste Schublade.“ Die St. Huberterin sei mit Begriffen wie „Nutte“ und „Hure“ beschimpft worden, „und im Vorbeilaufen hat er mich einfach angespuckt“. Zudem soll der Mann inzwischen auch einige Autos mit Gegenständen beworfen haben.

„Ich habe die Vorfälle schon zweimal bei der Polizei angezeigt — Ende Juli und Mitte August“, sagt Irene F.. Allerdings sei bislang noch nichts geschehen — der Unbekannte treibe im Bereich der Aldekerker Straße immer noch sein Unwesen.

Dabei ist er aber kein Unbekannter mehr. „Es handelt sich um einen 41-Jährigen“, sagte am Montag Polizeisprecher Harald Moyses auf Anfrage der WZ. „Gegen diesen Mann liegen bereits mehrere Anzeigen vor. Wir ermitteln.“ Der 41-Jährige, dessen Herkunft Moyses nicht bekanntgab, sei bereits von der Polizei vernommen worden. Bei den Anzeigen gehe es in der Regel darum, dass Frauen bespuckt, beleidigt und bedroht werden, so Moyses.

Bislang seien die Vorfälle allerdings noch nicht so gravierend gewesen, dass es einen Haftgrund gebe. Auch eine Einweisung per sogenannter „PsychKG“ in eine psychiatrische Einrichtung sei bislang nicht möglich. Es sei unklar, ob der Mann psychisch krank ist.

Die Polizei erhofft sich von der Staatsanwaltschaft eine baldige Entscheidung, wie mit dem Mann umzugehen ist. „Am 5. Oktober sind die Ermittlungsunterlagen an die Staatsanwaltschaft gegangen. Dort müssen jetzt alle weiteren Entscheidungen getroffen werden“, so Harald Moyses. Zudem seien Ordnungs- und Ausländeramt der Stadt Kempen in die Ermittlungen eingebunden.

„Wenigstens ist die Polizei aktiv“, sagte Irene . am Montag, als sie von der WZ mit den ersten Ermittlungsergebnissen konfrontiert wurde. „Jetzt kann ich nur hoffen, dass man ’was gegen diesen Mann unternehmen kann.“

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