Kempen Förderverein des Kempener Hospitals hat geerbt

Ein 2016 verstorbenes Ehepaar vermachte 94 000 Euro. Geld wird unter anderem in ein Fahrzeug und einen Zahnarztstuhl investiert.

Kempen: Förderverein des Kempener Hospitals hat geerbt
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Die Jahreshauptversammlung des Freundes- und Förderkreises der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist könnte man so zusammenfassen: Die Mitgliederzahl sank leicht auf 262. Die Finanzen stiegen aber überraschend an.

Überraschend deshalb, weil ein Kempener Ehepaar, das 2016 kurz hintereinander verstorben war, dem Förderverein eine Erbschaft von 94 000 Euro gemacht hatte. Das Geld ließ das Gesamtvereinsvermögen auf 130 000 Euro ansteigen.

Der von Elisabeth Seyrich angeführte Vorstand wusste anfangs nicht so recht, was er konkret mit dem Geldsegen tun sollte. „Wir sind kein Sparverein, müssen das Geld bald verausgaben, auch um Erbschaftssteuer zu sparen“, sagte Kassierer Gunnar Nienhaus.

Auf der Generalversammlung kamen Vorschläge, die neben dem Krankenhaus vor allem die beiden Seniorenhäuser (Von-Broichhausen-Stift, St.-Peter-Stift) betrafen. Der Vorstand holte sich den Genehmigungsbeschluss der Mitglieder, bis zu 40 000 Euro für ein neues oder gebrauchtes Fahrzeug anzuschaffen, durch das auf Rollstühle angewiesene Altenheimbewohner befördert werden können. Harald Jansen hatte den Vorschlag gemacht.

Rund 30 000 Euro sollen in einen mobilen Zahnarztstuhl mit einem Röntgengerät investiert werden. Weitere Vorschläge prüft der Vorstand. „Sitzwaagen wären gut, damit die lästige Hin- und Herschieberei auf den verschiedenen Stationen der Altenheime mal ein Ende hat“, war ein Wunsch der stellvertretenden Pflegedienstleitung, Nicola Strömpkes-Kriener.

Auch Klinikleiter Thomas Passers kam zu Wort. Er dankte dem Förderverein für sein Engagement: „Sie sind vor allem bei den Advents-Zyklen oder bei der Durchführung der medizinischen Frühschoppen und Matinees eine wertvolle Hilfe.“

Thomas Passers, Klinikleiter, über den Neubau des kleinen Ärztehauses

Zurzeit baue man den neuen Fachbereich der Venen-Chirurgie aus, sagte Passers, mit der ersten Ärztin als Leiterin, Meike Finkenrath. Notaufnahme und Funktionsdiagnostik würden modernisiert.

Froh war der Chef des 279 Betten-Krankenhauses darüber, dass bald das alte Verwaltungsgebäude an der Von-Broichausen-Straße Platz für den Neubau eines kleinen Ärztehauses schaffe. Mitte 2018 könnte es fertig sein. Passers: „Dieses Haus soll so eine Art Brückenschlag zwischen den ortsansässigen Ärzten und der Klinik sein.“

Durch die Unterstützung eines Vereins werde bald das kleine Warmwasser-Bad in der Reha-Abteilung wieder nutzbar gemacht, nachdem es nach der Schließung 2016 zu Protesten, so unter anderem von der Rheuma-Gruppe oder den Nutzern des Baby-Schwimmens, gekommen war. Passers hoffte, dass das Bad noch vor den Sommerferien wieder genutzt werden könnte.

Über die beabsichtigen Veränderungen in den Seniorenhäusern berichtete der kommissarische Leiter und Geschäftsführer, Jürgen Brockmeyer. Er kam vor allem auf die beabsichtigte grundlegende Modernisierung des Von-Broichhausen-Stiftes zu sprechen. Hier sei jetzt endlich, was die Ausstattung angeht, ein Einvernehmen zwischen dem zuständigen NRW-Ministerium und dem Kreis Viersen erzielt worden, könne jetzt das abschließende Okay der Gremien eingeholt und der Bauantrag zusammen gestellt werden. Es soll zu einem Umbau im laufenden Betrieb kommen.

Der alte Vorstand war Minuten nach der einstimmigen Entlastung wieder im Amt. Ausnahmslos ohne eine Gegenstimme wurden wiedergewählt, Vorsitzende: Elisabeth Seyrisch, 2. Vorsitzende: Marianne Kamp, Kassierer: Gunnar Nienhaus, Schriftführerin Helga Steves, Beisitzer: Rolf Seyrisch und Arndt Berson.

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