Familienzentren NRW: Orientierung für Eltern

Die vier St.Huberter Kindergärten firmieren jetzt unter dem NRW-Gütesiegel „Familienzentrum“.

St.Hubert. "47 von 48 möglichen Punkten - das ist ein phänomenales Ergebnis." Jugenddezernent Volker Rübo ist stolz auf die vier Kindertagesstätten (Kita) des Kendeldorfes, von denen sich nun jede "Familienzentrum NRW" nennen kann.

Rübo verteilte am Mittwoch Urkunden und Plaketten - äußeres Zeichen des Gütesiegels des Landes NRW - im Kindergarten St.Raphael (Königstraße24) an dessen Leiterin Claudia Hoogen, an Christel Stenhorst (Bärenstark, Bendenstraße22), Andrea Bovender (Lupillus, Stendener Straße10) sowie Sprachtherapeutin Birgit Schiffhorst (Tabaluga, Antoniusstraße22), die für die erkrankte Leiterin Rolanda Müller einsprang.

Ein knappes Jahr lang haben die vier Kitas genau belegt, was sie in ihrer Einrichtung - zusammen betreuen die vier 148 Kinder - leisten. Dabei wurden sie von Heike Badberg aus dem Jugendamt unterstützt.

Rübo: "Nur Betreuung ist heute nicht mehr die alleinige Aufgabe von Kindergarten, es muss viel mehr geleistet werden." Dazu zählten unter anderen Bildung, Erziehung und Familienhilfe.

"Eltern kommen mit ihren Problemen dahin, wo sie Vertrauen haben- und das sind im Kindergartenalter die Erzieherinnen", sagte er.

Heike Badberg erläuterte an Beispielen, was in zwei dicken Aktenordnern für die Zertifizierung zusammengetragen worden ist: "Es werden Sprechstunden vom Sozialdienst Katholischer Frauen angeboten. Dort kann über Erziehungs- bis Eheproblemen alles besprochen werden. Wir schicken die Eltern nicht mehr zu den Einrichtungen, wir holen die Hilfe in die Kindergärten. Dazu gehören Kinderschutzschutzbund, VHS oder Katholisches Bildungsforum."

Es gebe Elterncafés und Vorträge in den Einrichtungen, die auch am Abend angeboten würden. "Und natürlich gehören Fortbildungen für die Erzieherinnen dazu."

Aber warum die ganze Arbeit, um ein Gütesiegel zu erlangen? "Das Geld ist es nicht", betonte Rübo. 12.000 Euro gibt es jährlich für die vier Einrichtungen. "Dafür lohnt sich der Aufwand nicht", sagt der Jugenddezernent.

Vor zwei, drei Jahren habe man in Kempen erkannt, dass Familienhilfe vernetzt werden müsse, erklärte Jugendamtsleiter Klaus Balsam. Daraus sei das Zentrum "Haus für Familien Campus" am Kempener Spülwall entstanden. Die Zentren bedienten die Bedürfnisse junger Familien.

"Einmal Familienzentrum, immer Familienzentrum, das geht nicht", erläuterte Rübo. Alle vier Jahren müsste belegt werden, dass eine erneute Zertifizierung verdient ist. Und dann werden es vielleicht sogar 48 Punkte. Denn den Punktabzug gab’s für die fehlende Website.

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