Fahrgastzählung bei NWB: Zu wenig Platz

Im April gab es eine Fahrgastzählung. Der VRR gibt der Nordwestbahn die Schuld an der Misere.

Kempen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gibt der Nordwestbahn (NWB) die Schuld an den Missständen auf der Strecke des Niers-Expresses (RE 10). In einem Gespräch mit Bürgermeister Volker Rübo erörterte VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann am Mittwoch, „dass die vom VRR bestellten Leistungen auf der Linie zwischen Kleve und Düsseldorf grundsätzlich ausreichen“. So steht es in einer Pressemitteilung der Stadt Kempen, die am Mittwoch nach dem Gespräch mit dem VRR veröffentlicht wurde.

Seit Anfang des Jahres treten wieder vermehrt Probleme mit dem Niers-Express auf. Die NWB ist häufig mit zu wenigen Wagen unterwegs, was dazu geführt hat, dass Pendler am Kempener Bahnhof nicht mitgenommen wurden (die WZ berichtete). „Die Mitnahme aller Fahrgäste ist aufgrund der hohen regelmäßigen Auslastung dann gefährdet, wenn die Nordwestbahn ihre Züge nicht mit den beauftragten Traktionen einsetzt“, heißt es in der Mitteilung.

Diese Situation ist laut VRR im April bei 20 Fahrten im morgendlichen Berufsverkehr aufgetreten. Dies habe unter anderem eine Fahrgastzählung im April ergeben. Die zu geringe Anzahl an Waggons sei auf Fahrzeugausfälle — zum Beispiel durch technische Defekte — bei der NWB zurückzuführen.

Die Fahrgastzählung hat laut VRR auch ergeben, dass „einige Züge auf dem Streckenabschnitt zwischen Kempen und Krefeld voll ausgelastet sind, sodass nicht für jeden Reisenden ein Sitzplatz zur Verfügung steht“. Nach Angaben des Verkehrsverbundes entspannt sich die Lage ab Krefeld wieder.

Um auch die Situation zwischen Kempen und Krefeld zu entspannen, fahren bereits seit Anfang 2012 im Berufsverkehr zusätzliche Züge ab Kempen. Bislang ohne großen Erfolg: Auf WZ-Anfrage teilte der VRR mit, dass die Züge nicht ausreichend angenommen werden.

Die Nordwestbahn räumte am Mittwoch gegenüber der WZ erneut ein, dass es in den vergangenen Monaten „teilweise zu Wagenausfällen gekommen“ sei. Insofern liege der VRR in seiner Analyse des Monats April nicht falsch. „Allerdings ist unsere Flotte jetzt wieder komplett. Unser Trend geht also nach oben“, sagte Pressesprecher Timo Kerßenfischer. Die Ausfälle von Wagen sind aus Sicht der NWB nur noch die Ausnahme.

Der VRR, die Stadt und die Verkehrsgesellschaft des Kreises Viersen (VKV) haben sich darauf geeinigt, „die unbefriedigende Situation zeitnah mit der NWB zu besprechen“. Der VRR wird alle Beteiligten „in den nächsten 14 Tagen“ zu einem Gespräch nach Essen einladen.

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