„Ein bemerkenswerter Tag für Oedt“

Am Niedertor wurde gestern Richtfest für den Sparkassen-Neubau gefeiert. Über der Filiale gibt es künftig neun Mietwohnungen.

„Ein bemerkenswerter Tag für Oedt“
Foto: Kurt Lübke

Oedt. Am Niedertor in Oedt entsteht aus einem schlimmen Ereignis etwas Gutes. Die Rede ist vom Neubau der Sparkasse, der notwendig ist, weil das alte Gebäude im Januar 2015 durch einen Schwelbrand im Keller in Mitleidenschaft gezogen worden war. Nach intensiven Beratungen entschied sich die Sparkasse Krefeld gemeinsam mit der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft des Kreises Viersen (GWG) zu einem Neubau. Gestern feierte die Bauherrengemeinschaft Richtfest für das Haus mit einer Sparkassen-Filiale im Erdgeschoss sowie neun Mietwohnungen in den Geschossen darüber.

„Heute ist ein guter und bemerkenswerter Tag für Oedt“, sagte Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz in seinem Grußwort. Er dankte der Sparkasse Krefeld ausdrücklich, dass sie sich für den Weiterbetrieb einer Filiale in Oedt entschlossen hat. Angesichts der Tatsache, dass Sparkassen und Volksbanken aus wirtschaftlichen Gründen immer mehr Filialen aufgeben müssten, sei dies nicht selbstverständlich.

Die Gemeinde will in Kürze den Weg bereiten, damit neben dem neuen Sparkassengebäude auch der Oedter Markt am Gänsebrunnen in neuem Glanz erstrahlt. „Wir wünschen uns eine Umgestaltung“, so Lommetz. Die Verwaltung sei dabei, entsprechende Fördermittel zu bekommen. Bis Ende des Jahres rechnet Lommetz mit dem Besuch von Vertretern des zuständigen Landesministeriums in Oedt.

Der Krefelder Architekt Martin Sulke erläuterte, dass er in seinen Planungen für den Neubau Rücksicht auf die Gebäude im Umfeld genommen habe. Das Haus der Sparkasse passe sich in seiner dreigeschossigen Bauweise mit Satteldach der Umgebung an. Die Fassade werde mit einem „ortsüblichen“ Stein verklinkert. Dabei kämen aber auch moderne Elemente nicht zu kurz — wie zum Beispiel Balkone, die laienhaft ausgedrückt „um die Ecke“ gebaut werden.

Landrat Andreas Coenen erinnerte in seiner Ansprache daran, dass der Oedter Standort einer der ersten der Sparkasse in der Region gewesen ist. 1855 habe die Sparkasse ihre Geschäfte im inzwischen Grefrather Ortsteil aufgenommen. Coenen ist froh, dass diese Geschichte dank der GWG als „verlässlicher Partner“ nun fortgesetzt wird.

Derzeit wickelt die Sparkasse Krefeld ihre Geschäfte in Oedt in Containern ab, die gleich neben der Baustelle aufgestellt worden sind. Im Sommer nächsten Jahres soll diese Übergangslösung beendet sein. Dann soll der Neubau fertig sein und die Filiale mit Kundenhalle, Beraterbüros und SB-Bereich in Betrieb gehen.

Sparkasse Krefeld und GWG Kreis Viersen investieren am Niedertor nach eigenen Angaben für die Baukosten „knapp unter zwei Millionen Euro“. Von den neun Wohnungen seien fünf öffentlich gefördert und so für einen Mietpreis von 5,25 Euro pro Quadratmeter zu haben. Die frei finanzierten Mietwohnungen kosten 7,50 Euro pro Quadratmeter. Die Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen seien zwischen 35 und 70 Quadratmeter groß sowie barrierefrei.

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