Kempen Der Winter kommt — wie heizt man richtig?

Bei der Redaktion vor Ort der WZ ging es um Wärme, Lüften und mehr. Fachkundige Unterstützung gab es von Rüdiger Leibauer von den Kempener Stadtwerken.

Kempen: Der Winter kommt — wie heizt man richtig?
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Wärme- und Kälteempfiden ist sehr individuell. Das war auch am Freitag auf dem Buttermarkt zu merken. Manch einer hat sich einen dicken Mantel übergezogen, andere wiederum flanierten mit einer leichten Jacke und einem Eis in der Hand zwischen den Ständen herum. Wärme beziehungsweise richtiges Heizen war Thema bei der Redaktion vor Ort der WZ. Sachkundige Unterstützung für das Team gab es von Rüdiger Leibauer, Leiter des Heizkraftwerkes der Stadtwerke.

Eine Kempenerin ist gerade aus einem Haus in eine Wohnung mit Fußbodenheizung gezogen und hat daher viele Fragen zum Heizen. „Früher habe ich immer nur den Raum beheizt, in dem ich mich aufgehalten habe. Der Rest des Hauses war kühler“, erzählt die Frau dem Experten von den Stadtwerken Kempen. „Sie können es genau wie früher machen“, erklärt Rüdiger Leibauer. Dann empfiehlt es sich natürlich die Türen zu schließen, um keinen Zug von kühler Luft in die beheizten Räume zu verursachen. Für die Kempenerin ist die neue Heizung eine Umstellung. Eine Fußbodenheizung ist etwas träger als andere Systeme. Da zunächst die Bodenfläche erwärmt werden müsse, braucht es ein wenig länger, bis die gewünschte Temperatur im Raum da ist. Ansonsten gebe es nicht sehr viele Unterschiede, so Leibauer.

Eine Nachtabsenkung von drei oder vier Grad sei normalerweise immer automatisch eingestellt. Auch Teppiche seien bei Fußbodenheizung kein Problem, sollten vielleicht nicht gerade großflächig den Fußboden bedecken. Natürlich müssten diese dann erst einmal mit erwärmt werden, sodass sich das Heizen etwas verzögert bemerkbar machen kann. Auch zum Heizen im Neubau gab es eine Frage. In der Bauphase sei es so, dass viel geheizt werden müsse, damit die Feuchtigkeit aus Putz und Estrich verschwindet. „Wenn Sie eingezogen sind, müsste aber alles fertig sein“, so Leibauer. Daher könne man auch in einem Neubau ganz normal heizen.

Roland Hanka hat sich gerade eine neue Heizung zugelegt: eine Brennwert-Gastherme. Der Kempener hofft, dadurch seine Heizkosten senken zu können. „In Sachen Technik haben Sie alles richtig gemacht“, sagt Leibauer. Nun vor dem ersten Winter sei es ratsam, die Heizung vom Fachmann noch einmal einstellen zu lassen. Auch entlüften könne sinnvoll sein. „Es ‚gluckert’ hin und wieder“, berichtet Hanka. „Das könnte ein Zeichen für Luft in der Heizung sein“, so Leibauer. Zum Entlüften sollte man die Heizung abschalten, alle Heizkörper abdrehen und diese dann von unten nach oben im Haus entlüften — gegebenenfalls müsste Wasser nachgefüllt werden.

Änne Lorenz hat eine neue Heizung und die Vorsterin hadert noch etwas mit der richtigen Bedienung. So ist sie sich nicht sicher, ober ihr Außenthermostat mit dem Fühler für die Heizung in der richtigen Höhe hängt. Etwa zwei Meter über der Erde sei in Ordnung, meint Leibauer. Lorenz fragt nach, wie sie am besten einzelnen Räume temperieren kann. Leibauer empfiehlt, beispielsweise für Schlaf- und Wohnzimmer elektrische Thermostate, die die jeweilige Temperatur regeln und zu der gewünschten Zeit die Heizung an- oder ausstellen.

Tobias Neumann interessiert sich fürs richtige Lüften in der Heizperiode. „Mein Chef hat den ganzen Tag das Fenster auf Kipp stehen. Ich bekomme kalte Finger und denke, es ist besser einmal richtig das Fenster aufzumachen.“ Stoßlüften sei hier richtig, sagt der Stadtwerke-Fachmann und gibt Neumann recht, dass Fenster auf Kipp energetisch und wirtschaftlich gesehen falsch sind. Leibauer: „Morgens und abends zehn bis 15 Minuten Fenster auf und bei abgestellter Heizung lüften, das reicht aus.“ Womit der Fachmann auch eine Frage von Werner Fegers beantwortet hat. Der Kempener hat ein neues Brennwertgerät und möchte wissen, ob er die Einstellung für die Vorlauftemperatur so lassen soll, wie vom Installateur eingestellt, oder besser individuell regeln soll. Leibauer geht davon aus, dass es richtig ist, die Regelung über die Heizung selbst laufen zu lassen.

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