Kempen Burg-Pläne: VHS, Gastronomie, Heiraten

Bei einer städtischen Übernahme des Denkmals fordert die Fraktion der Kempener CDU klare Rahmenbedingungen.

Kempen: Burg-Pläne: VHS, Gastronomie, Heiraten
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Sollte es dazu kommen, dass die Stadt Kempen die Burg vom Kreis Viersen übernimmt, müssen vorher klare Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das ist die Meinung der CDU-Fraktion, die sich bei einer Klausurtagung mit der Verwaltungsspitze gefestigt habe. „Die Prüfung einer städtischen Nutzung bedarf Zeit“, sagte Fraktionschef Wilfried Bogedain in einem Pressegespräch. Vor einer Entscheidung brauche man „belastbare und verlässliche Ergebnisse“ darüber, ob und wie eine Nutzung des Denkmals seitens der Stadt möglich gemacht werden kann.

Im Zentrum der Überlegung steht aus Sicht der CDU, dass die Volkshochschule (VHS) des Kreis Viersen ein „langfristiger Ankermieter“ der Burg wird. „Es gibt ein entsprechendes Angebot seitens des Landrates. Nun muss man sehen, wie das im Detail aussehen könnte“, sagte Peter Fischer, CDU-Abgeordneter in Stadtrat und Kreistag. Neben der VHS kann sich die CDU einen größeren gastronomischen Betrieb — unter anderem für Feierlichkeiten — in der früheren kurkölnischen Festung vorstellen.

Sollte die Burg nach dem Auszug des Kreisarchives in die Hand der Stadt übergehen, plädiert die CDU dafür, das Denkmal auch für das Standesamt zu nutzen. „Mit Trauungen in diesem Ambiente würden wir uns tolle Möglichkeiten schaffen, um vor allem die Termine für Brautleute in Kempen auszuweiten“, so Bogedain. Über einen entsprechenden Antrag der CDU zur Termin-Ausweitung wird schon seit Monaten beraten. Ein Wechsel des Standesamtes aus den beengten Räumen an der Neustraße in die Burg ist aus Sicht der Christdemokraten ideal.

Weitere Nutzungsmöglichkeiten der Burg durch die Stadtverwaltung schließt die CDU allerdings aus. Bürgermeister Volker Rübo hatte bereits jüngst bei der CDU-Mitgliederversammlung erklärt, dass eine Nutzung als Rathaus-Nebenstelle nicht mehr infrage komme (die WZ berichtete). „Die Burg scheidet als zentrale Verwaltungsnebenstelle aus“, ergänzte nun Wilfried Bogedain. Davon habe sich die CDU nach der Klausurtagung mit der Verwaltungsspitze „definitiv verabschiedet“.

Nichtsdestotrotz soll die von Bürgermeister Rübo angestoßene Zusammenlegung einiger Nebenstellen (u.a. Jugendamt in St. Hubert und Grünflächenamt am Acker) vorangetrieben werden. „Wir haben uns mit der Verwaltung über verschiedene Standorte ausgetauscht“, so Bogedain. In der Diskussion seien sowohl Mietobjekte als auch ein eigener Neubau. Angesichts der Knappheit an Mietmöglichkeiten in Innenstadtnähe laufe es wohl auf einen Neubau heraus. Gut anfreunden könnte sich die CDU mit einem neuen Gebäude am Bahnhofsgelände. Dort müssten aber noch vereinzelt Grundstücksangelegenheiten geklärt werden.

Zentraler Verwaltungssitz bleibt aus Sicht der CDU das Rathaus am Buttermarkt. „Das Rathaus bleibt, wo es ist. Die Fassade bleibt, wie sie ist“, sagt Bogedain. Die Sanierung im Inneren dulde aber keinen Aufschub mehr. Die Büros seien zu klein, die Dämmung des Gebäudes in einem schlechten Zustand und auch die Toilettenanlagen hätten ausgedient. „Diese Mängelliste könnte man beliebig fortsetzen“, so CDU-Ratsherr Jürgen Klement. Eine Sanierung müsse daher schnellstmöglich angegangen werden.

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