Bongartz-Areal: Buddeln fürs neue Häuschen

Kendel-Geflüster: Der Reifenhändler kehrt in seine Heimat zurück. Ferner: Karnevalszug gestrichen, Kirche wird Reformhaus, Bilder für Afrika, Wildwest-Parken am Gerätehaus.

St.Hubert. Trotz Eis und Schnee wird zurzeit Auf dem Zanger Asphalt und Beton geschreddert. Auf dem 1800 Quadratmeter großen Gelände des früheren Reifenhandels Bongartz entsteht nach der Bereinigung des alten Fabrikgeländes ein Einfamilienhaus. "Nach 18Jahren in Tönisberg ziehe ich mit der Familie endlich wieder nach St.Hubert", freut sich Andreas Bongartz.

Der 53-Jährige ist vor 15Jahren mit seinem Reifenhandel von St.Hubert nach Kempen zum Industriering Ost 30 umgezogen. Bongartz’ Sohn Markus (25), der im Geschäft mitarbeitet, ist bereits ins elterliche Haus an der Breite Straße61 gezogen. Der Senior Heinrich Bongartz hat Auf dem Zanger in den 50er-Jahren mit Kohlenhandlung und Transport begonnen, bevor sich die Firma auf Reifen spezialisierte.

In St.Hubertus gibt es jetzt die Möglichkeit, gluten-freie Hostien zu empfangen- einfach zu Beginn der Messe in der Sakristei melden. Die blütenweißen Kommunion-Taler nach einem speziellen Weizenrezept werden in der Pfarrkirche angeboten, nachdem es zwei, drei Anfragen gegeben hatte. Auf gluten-freies Brot sind Zöliakie-Betroffene angewiesen.

Gluten ist ein Mix aus Proteinen, der in Getreidesamen vorkommt. Bäcker wissen, dass Gluten fürs Mehl eine zentrale Bedeutung hat. Bei empfindlichen Menschen kann Gluten aber die Darmschleimhaut reizen. Doch diese kulinarische Geißel ist jetzt aus St.Hubertus verbannt. Die glutenfreien Hostien kommen nicht aus der Abtei Mariendonk, sondern aus der Hostienbäckerei der Abtei Varensell in Rietberg/Emsland.

Der Kinderkarnevalszug am Veilchendienstag ist gestrichen. Weil Rosenmontag in Kempen der närrische Lindwurm zieht, haben die Schulleiter Monika Böttges (Grundschule) und Georg Kaiser (Hubertusschule) beschlossen, den Narrentreck der Kinder auf 2011 zu verschieben. Der Zug in St.Hubert zeichnet sich dadurch aus, dass das Publikum Kamelle in die "Zint Huppert Kaak" rufenden Mädchen und Jungen wirft- also "Zug verkehrt". Der Veilchendienstag ist in St.Hubert der jeckste Tag, an dem abends die alten Weiber aus dem Häuschen sind.

Männ, Heide, Handwerker, Straßengemeinschaften, Vereine- die jecke Welle rollt mächtig durch St.Hubert. Man muss sich nur mal die geschmückten Schaufenster der Einzelhändler und die zig ausgehängten Plakate ansehen. In vielen Garagen, Schuppen und Höfen werden Karnevalswagen für den Rosenmontagszug gebaut. So hat das Prinzenpaar Dienstagabend auf dem Schöffenhof am Steeg17 die CDU besucht, die bei Drabben ein raderdolles Prunkgefährt zimmert. Den Auftakt der Veranstaltungen am Kendel aber machen jetzt am Sonntag die Katholischen Frauen, die an vier aufeinander folgenden Tagen im ausverkauften Marienheim der hüpperschen Narretei huldigen. Die neue Vorsitzende Kati Geuchen-Genenger kann pro Tag 100 Gäste begrüßen.

Die Winterwanderung des St.Huberter Heimatvereins wird immer besser. Rund 70 Hüppersche banden sich am Sonntag die Wanderstiefel, abends beim Grünkohlessen im Lokal Leyers-Mehl am Kirchplatz waren es über 100. Ab Waldschänke führte Waidmann Hans-Gerd Boves (60) die Wanderer über Stock und Stein ins winterliche Schadbruch. "Wir sind auf Wegen gewesen, die sonst keiner geht", berichtete Michael Smeets hinterher begeistert. Angetan war auch Vizebürgermeister Otto Birkmann, der aus St.Hubert stammt und sich mit seiner Ehefrau zu den Wanderern gesellte. Für Heimatverein-Chef Hans-Josef Güldenbog steht nach diesem Erfolg fest: Die Wintertour geht 2011 auf jeden Fall in die dritte Auflage.

100Sternsinger haben von Tür zu Tür gesammelt und 9000Euro zusammen getragen. Damit werden Kinder im Senegal und in der Partnerstadt Mahdudu (Uganda) unterstützt. Erstmals schickt St.Hubertus Fotos in die afrikanische Gemeinde, so dass die Mädchen und Jungen sich ein Bild vom emsigen Sammeln machen können.

Anfangs war es nur eine Idee, nun wird es konkret: Landrat Peter Ottmann läuft in St.Hubert. Im Zuge der Aktion "Lauf mit dem Landrat" des Kreissportbundes soll das Dorf 2011 Austragungsort sein. 2010 rennt der Lobbericher Ottmann am 3.Oktober in Kaldenkirchen. Im laufbegeisterten St.Hubert ist die Nachricht, das Epizentrum der Leichtathleten vom grenznahen Westen 25Kilometer weiter in den Nordosten des Kreisgebietes zu verlegen, auf begeisterte Ohren gestoßen. Der halbe Ort dürfte die Turnschuhe schnüren.

Wildwestparken rund ums Gerätehaus an der Bendenstraße19? Nach Darstellung von Elisabeth Larmann ist dies der Fall. Die Anwohnerin berichtete davon im Hauptausschuss. Laut Larmann parken Anwohner von Hubertus-, Antonius- und Bendenstraße sogar an den Straßenecken. "Teilweise mitten auf den Kreuzungen." Zusätzlich stören Jugendliche den Frieden auf dem Spielplatz Schlesienstraße - trotz der Stadthüter. Ordnungs-Dezernent Hans Ferber bekam bei dieser Darstellung spitze Ohren und schickt nun Stadttrupps zu den neuralgischen Stellen.

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