Baumarktboss mit Fernseh-Gesicht

Mit einer simplen Werbe-Idee hat es Oliver Monteleone ins Fernsehen geschafft. Der Privatsender Kabel Eins filmte ihn bei seiner Arbeit. Das Ergebnis ist ab Anfang Dezember zu sehen.

Kempen. „Der Kempener self-Markt im Fernsehen — ich kann es immer noch nicht fassen“, sagt Oliver Monteleone mit Blick auf den Bildschirm. Im Internet schaut sich der Leiter des Bau- und Gartenmarktes an der Otto-Schott-Straße 8 die Vorschau für das an, was der Münchener Privatsender Kabel Eins ab Anfang Dezember ausstrahlt. Unter dem Titel „Der Baumarktboss“ ist der 38-jährige Moerser bei der Arbeit zu sehen.

Monteleones Erstaunen ist nachvollziehbar, denn das Ganze fing mit einer simplen Werbe-Idee an. „Am Frühstückstisch kam ich darauf, unsere 14-tägig erscheinenden Prospekte online zu bewerben“, erinnert sich der Chef von 60 Mitarbeitern. Zuerst entstand „self TV“ mit einer Handykamera, später wurden für die Dreharbeiten HD-Kamera und Ansteckmikro angeschafft. Die Filmchen samt „Outtakes“ (Pannen) erwiesen sich mit mehr als 70 000 Klicks pro Folge als Erfolg.

Zufällig sahen auch Mitarbeiter der Kölner Produktionsfirma „ITV Studios Germany“ („Der Bachelor“, „Let’s Dance“, „Das Perfekte Dinner“) einige Folgen von „self TV“ und riefen Monteleone Anfang Juni an. „Ich machte beim Casting mit. Im September folgte der Dreh in unserem Haus. Das war ein großer Spaß“, sagt der gelernte Einzelhandelskaufmann. Zwischendurch wurde „Der Baumarktboss“ immer wieder vom Schreibtisch zum Dreh geholt — lange Arbeitstage waren die Folge.

Im Film erscheint Monteleone so, wie er im wahren Leben wirklich ist: freundlich, kompetent, immer ein flotter Spruch auf Lager. „Was im Fernsehen zu sehen sein wird, ist die Realität mit echten Kunden und echten Gesprächen“, sagt er. Doch eigentlich geht es dem quirligen Chef nicht um seine Person, sondern um den self-Markt: „Das ist bundesweite Werbung für uns. Besser geht’s nicht!“

Auch die self-Inhaber Axel und Curd Louis Dahlmann — ihnen gehören insgesamt drei self-Märkte und zwei Einrichtungshäuser — sind vom Engagement ihres Marktleiters angetan. Inwieweit sich die TV-Präsenz allerdings auf den Umsatz des Geschäftes mit 15 000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf drei Ebenen auswirkt, bleibt abzuwarten. Die ursprüngliche Idee, den „self“-Markt bekannter zu machen, hat Monteleone aber jetzt schon umgesetzt.

Laufen die zehn Pilotfolgen erfolgreich, ist ist eine Jahresstaffel mit dem mehr oder weniger originellen Titel „self ist der Mann“ angedacht. Monteleone bleibt aber gelassen: „Die Marktleitung liegt mir sehr am Herzen. Ich glaube nicht, dass ich nur noch Fernseh-Gesicht sein will.“

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