Kempen/Kreis Viersen Barmer schließt Geschäftsstellen

Die Standorte in Kempen, Willich und Lobberich werden aufgelöst. Künftig gibt es nur noch in Krefeld persönliche Ansprechpartner der Krankenkasse.

Kempen/Kreis Viersen: Barmer schließt Geschäftsstellen
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Die Versicherten der Krankenkasse Barmer GEK müssen sich auf umfangreiche Veränderungen einstellen. Barmer-Sprecherin Sara Rebein bestätigte der WZ, dass die Geschäftsstellen in Kempen (Vorster Straße), Willich (Brauereistraße) und Lobberich (Marktstraße) zum 2. Mai geschlossen werden. Die Barmer will ihre persönlichen Kundenberater künftig am Standort am Krefelder Ostwall zusammenziehen.

Die Veränderungen sind Teil eines großen Sparkurses, mit dem sich die Barmer schon seit 2014 auseinandersetzt. Unterm Strich soll die Zahl der Geschäftsstellen bundesweit auf 400 halbiert werden. Zudem sollen rund 3500 von insgesamt 17 000 Stellen wegfallen. Dazu hat sich die Krankenkasse mit der Gewerkschaft Verdi darauf verständigt, dass der Abbau der Stellen ohne Kündigungen ablaufen wird.

„In kleinen Einheiten wie in Kempen (zwei Mitarbeiter), Willich (vier Mitarbeiter, davon zwei in Teilzeit) und Nettetal (vier Mitarbeiter, davon zwei in Teilzeit) mit einer geringen Anzahl an Mitarbeitern und eingeschränkten Öffnungszeiten kann ein durchgängiges, hohes Beratungsniveau nicht sichergestellt werden“, teilte die Sprecherin gestern schriftlich mit.

Die Kempener Kunden sollen künftig den Service vor Ort in Krefeld nutzen. „Unsere Versicherten aus Kempen erreichen die Geschäftsstelle in Krefeld in rund 20 Minuten (zirka elf Kilometer)“, so die Rechnung der Barmer. Die Empfehlung für die Versicherten aus Willich und Nettetal lautet, ab 2. Mai den Weg nach Viersen, Peterstraße 4, auf sich zu nehmen. Die Willicher zum Beispiel können sich nach Angaben der Barmer auch nach Krefeld aufmachen. Der Service sei derselbe.

Im Gegenzug für den längeren Anfahrtsweg erhalten die Kunden nach Angaben der Versicherung verbesserte Öffnungszeiten. Die Krefelder Geschäftsstelle soll montags bis donnerstags von 9 bis 18.30 Uhr sowie freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet sein. Laut Barmer-Homepage ist die Kempener Geschäftsstelle derzeit täglich von 9 bis 12.30 Uhr sowie donnerstags von 13.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.

Wie die Barmer-Sprecherin am Montag sagte, müssen die Versicherten nicht fürchten, den persönlichen Kontakt zu „ihren“ Beratern zu verlieren. „Beide Mitarbeiter aus Kempen wechseln in die Geschäftsstelle Krefeld“, so Rebein. Drei der Lobbericher Berater sollen künftig in Viersen sitzen, eine Mitarbeiterin wechsele ebenfalls nach Krefeld. Und aus Willich würden jeweils zwei Berater nach Krefeld und Viersen wechseln. Diese Wechsel seien Bestandteil des schon erwähnten gesonderten Tarifvertrags mit Verdi. „Dieser sieht vor, dass jeder Mitarbeiter künftig ein zumutbares und geeignetes Angebot für einen neuen Arbeitsplatz bekommt. Betriebsbedingte Kündigungen sind dadurch grundsätzlich ausgeschlossen“, teilte die Sprecherin mit.

Für Versicherte aus Kempen, Nettetal, Willich und Umgebung, die den Weg nach Krefeld nicht auf sich nehmen wollen beziehungsweise können, hat die Barmer GEK nach eigenen Angaben ein mobiles Beratungsangebot. „Wir bieten auch Hausbesuche an. Das heißt, dass auch ältere oder mobil eingeschränkte Versicherte nicht auf eine persönliche Beratung verzichten müssen“, so Sara Rebein. „Auf Wunsch beraten wir berufstätige Versicherte auch nach Feierabend zu Hause.“

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