100 Jahre: SV Grefrath in Feierlaune

Mit einem Festakt erinnern die Blau-Weißen am Sonntag an ihre Gründung.

Grefrath. 3:2 siegt der SV Grefrath gegen den TSV Kaldenkirchen. 4000 Zuschauer sehen die Begegnung auf der Süchtelner Waldkampfbahn und wie die Grefrather den "Goldenen Fußball der Stadt Süchteln" entgegen nehmen.

Das war 1957 und das größte sportliche Ereignis des SV Grefrath, der am Sonntag seinen 100. Geburtstag mit einem Festakt im Lokal "Zum Nordkanal" feiert. Und dabei wird Rolf Tophoven als Moderator die Sportvereinsgeschichte der Blau-Weißen lebendig werden lassen.

1910 gründeten Alfred Levy, Hugo Höing, Ulrich Weyer, Mathias Backes, Michael Dammer, Josef Wingens den SV Grefrath. Alfred Levy, ein jüdischer Mitbürger wurde 1910 mit 21 Jahren der erste Vorsitzende des Vereins. Sein Vater Emanuel war in Grefrath ein angesehener Viehhändler. Er war es auch, der seine Weiden für die ersten Fußballspiele zur Verfügung stellte: die "Levy-Weih an der Berger-Fabrik".

Der erste Weltkrieg unterbrach die sportlichen Aktivitäten. Erst 1920 wurde mit einer Wiedergründungs-Versammlung und einem Spiel auf dem ersten Sportplatz das Vereinsleben wieder aufgenommen. Auf der Nordkanalkampfbahn trat der SV gegen Lötsch an. Im gleichen Jahr traten die Blau-Weißen dem Westdeutschen Fußballverband bei. Der Sportplatz musste dann erweitert werden, da die bisherige Länge nicht ausreichte.

1930/31 wurde die Jugendarbeit wieder aktiviert. Von 1933 bis zum Kriegsende 1945 kam es auf Grund der Nazi-Herrschaft zum Zusammenschluss von Turnerschaft und SV zum TuS Grefrath. Doch schon gut ein Jahr später trennte man sich wieder. 1935 gelang der Aufstieg in die 1.Kreisklasse. Der Kriegsausbruch im September 1939 führte zum Stillstand des Vereinslebens. Die Jugendarbeit wurde 1942 komplett eingestellt. Weiter ging es erst nach 1945.

Mit vereinten Kräften wurde die Nordkanalkampfbahn nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder spielfähig gemacht. Die Blütezeit des Sportvereins Grefrath waren die 50er und 60er Jahre, als man in der zweithöchsten deutschen Amateurklasse, in der Landesliga spielte und 1000 und mehr Zuschauer die Spiele verfolgten. Die Zäune am Platz wurden mit schwarzen Tüchern verhangen, damit diejenigen, die keinen Eintritt bezahlt hatten, auch nichts sehen konnten.

Die Geschicke des SV hat Bürgermeister Manfred Lommetz 25 Jahre als Vorsitzender gelenkt. In seine Amtszeit fiel auch der Bau der neuen Anlage "Sportpark Auf dem Heidefeld". Die Einweihung war am 12. August 2007. Mit rund 500 Mitgliedern gehört der SV heute zu den größten Sportvereinen der Gemeinde. Inzwischen wird er von Bernd Lommetz geführt, einem Cousin von Manfred Lommetz.

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