Weniger gemütlich kommt der 49-jährige Betriebswirt rüber, wenn es um politische Überzeugungen geht. Da fehlt ihm das klare Bekenntnis seiner Heimatstadt Kempen zu einer ökologischen Ausrichtung. Deshalb ist Achim Straeten nach der letzten Kommunalwahl für die Grünen aktiv geworden und kandidiert jetzt für diese Partei als Bürgermeister.

"Ich bin zwar Quereinsteiger, aber meine berufliche Erfahrung befähigt mich für dieses Amt", sagt er ohne jede Aufregung in der Stimme. Beruflich bringt er Menschen wieder in Arbeit. Als Teamleiter bei der Krefelder Arbeitsvermittlung entwickelt er dafür die Konzept und baut Brücken. Gleich nach dem BWL-Studium in Mönchengladbach heuerte er bei der Agentur für Arbeit an.

Dieses Potenzial an Erfahrung mit Menschen strahlt der ganze Straeten aus. Wer mit ihm plaudert, spürt schnell das Vertrauen, das er schafft und im Gegenzug für sich in Anspruch nimmt. So hat auch alles, was er außerhalb seines Büros macht, mit Menschen und Kommunikation zu tun.

Jahrelang schnürte er nicht nur selbst im Fußball und Handball die Sportschuhe, sondern trainierte Jugendmannschaften. Als Aktiver war er der klassische Sechser: nach hinten dicht machen und nach vorne die Akzente setzen. Und im Duo Kalumet kennt man Achim Straeten als Musiker, der mit seiner Gitarre softrockig durch die Pubs tingelt und für bierselig-gute Laune sorgt. Seine Liedtexte erzählen von Liebe, Miteinander und der Suche nach dem Ich.

Zu Hause in seinem Geburtshaus an der Fröbelstraße bekommt das Wort Patchwork einen durchweg positiven Klang. In die Ehe mit seiner Frau Ute hat er die zwei Söhne Janek (18) und Jonas (21) mitgebracht, sie ihren 13-jährigen Sohn Kelvin. "Wenn die Eltern sich einig sind, klappt das", versichert Achim Straeten.

Dieser Mann, der bei Bonanza sicher den Ben Cartwright gespielt hätte, liebt die Menschen. Folgerichtig ist er nicht wegen einer charismatischen Figur in die Politik gegangen, sondern weil er Inhalte durchsetzen will. "Umwelt, Bildung, Soziales- das ist es." Wenn er das sagt, bekommen selbst diese abstrakten Begriffe eine menschliche Note.

Kempen ist eine liebenswerte Stadt und meine Heimat.
Kempen sollte grüner werden.
Kempen muss einen Stadtwald bekommen.
In Kempen fehlt ein eindeutiges Programm für den Klimaschutz. Kempen in 20 Jahren sollte energiepolitisch unabhängig sein und auf überwiegend erneuerbare Energien setzen.
Meine größte Schwäche ist das Handwerkliche. Das überlasse ich lieber den Profis.
Meine größte Stärke ist, dass ich kommunikativ bin, zuhören kann und Lösungen anbiete.
Freunde schätzen an mir den unkomplizierten Umgang.
Mich bringt auf die Palme, wenn jemand unehrlich ist.
Motto: Augenblicke suchen, finden und genießen.