Josefskirche: Stadt will Bäume fällen lassen

Viersen. Die Umgestaltungspläne der Stadt Viersen für das Umfeld der Josefskirche stießen bei den Besuchern der Bürgerinformation auf wenig Gegenliebe. Zwölf Bäume will die Stadt fällen lassen, darunter die drei alten Linden neben der Kirche, die beiden Nadelbäume vor dem Gebäude und die Pappel neben dem Gemeindezentrum.

Josefskirche: Stadt will Bäume fällen lassen
Foto: Busch

„Wichtige und wertvolle Bäume wollen wir erhalten“, sagte Christian Ewers vom städtischen Ingenieurteam. Er sagte, dass die zur Fällung vorgesehenen Bäume den Umbau nicht überstehen würden und daher vorher entfernt werden müssten.

Bereits bei der Bürgerbefragung im März hatten die Bürger den Erhalt der Bäume gewünscht, diese in die Gestaltung einzubeziehen. Das war jetzt erneut eine Forderung. Ludwig Mertens hob die ökologische Bedeutung der großen Bäume hervor. „Beim Bau können die Bäume entsprechend geschützt werden. Es gibt eigens technische Richtlinien dafür und bei der Verkehrspflicht ist es so, dass jährliche Kontrolle und eine Pflege die Grundlage sind, um Problemen aus dem Weg zu gehen“, sagte Mertens mit Blick auf mögliche Schäden, die durch Bäume entstehen könnten. In den Reihen der städtischen Mitarbeiter wurden bei diesen Argumenten immer wieder die Köpfe geschüttelt. Einer der Besucher nannte die Versammlung eine Alibiveranstaltung. Die Vertreter der Verwaltung erklärten dagegen, man wolle versuchen Anregungen einfließen zu lassen.

Almut Grytzmann-Meister, Vorsitzende des BUND Kreis Viersen, fragte Pfarrer Roland Klugmann, wie er sich künftig die Pflege vorstelle: „Wie sollen die nächsten 20 Jahre aussehen, wenn Sie es bis jetzt nicht geschafft haben, die Anlage zu pflegen? Und warum sollen 80 Prozent der Umgestaltung vom Privatgelände, das der Kirche gehört, von unseren Steuergeldern bezahlt werden? Wer zahlt die neuen kirchlichen Parkplätze?“ Der Kirchenvorstand wäre sich bewusst, was er entscheide, alle Bedingungen des Vertrages würden erfüllt und zur finanziellen Lage werde er nichts sagen, so der Pfarrer.

Auch die Musterplatte, die das zukünftige Pflaster zeigte, stieß bei den Bürgern auf keine Begeisterung. Die Pflasterung würde eine völlige Versieglung des Platzes nach sich ziehen. „Weitere Flächenversiegelungen sollen doch vermieden werden. Wenn ich Flächen in meinem Garten versiegle, muss ich entsprechende Gebühren bezahlen“, sagte eine Bürgerin. „Wir bauen den Platz, wie wir ihn jetzt schön finden. Jetzt ist unsere Zeit“, sagte Ewers. Eine Aussage, bei der sich viele Bürger ihren Teil dachten.

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