Investoren scheuen kleinen Edeka

ISG Nordstadt und Viersener Einzelhändlern haben die geplante Größe des Edeka-Marktes am Rande der Viersener City kritisiert. Jetzt werben die Investoren für den einen größeren Supermarkt an der Brüsseler Allee.

Viersen. Die Investoren des geplanten Edeka-Marktes an der Brüsseler Allee in Viersen haben angekündigt, den Vollsortimenter nicht zu bauen, sollte sich die Politik für eine Verkleinerung des Marktes von knapp 1900 auf rund 1400 Quadratmeter entscheiden. Grund: Er sei einfach zu klein: „Ein Edeka mit einer Verkaufsfläche von 1400 Quadratmetern ist wirtschaftlich nicht darstellbar“, erklärte Gereon Frauenrath, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Frauenrath.

Peter Zaum, Geschäftsführer von Prangenberg & Zaum

Gemeinsam mit dem Viersener Bauunternehmen Prangenberg & Zaum will die Frauenrath-Gruppe rund vier Millionen Euro in den Neubau investieren — und weitere zwölf Millionen Euro in ein neues Wohngebiet an der Brüsseler Allee, in dem mehr als 100 Wohneinheiten entstehen sollen — gut 32 Häuser und rund 60 Wohnungen.

Wie groß darf der geplante Edeka-Markt an der Brüsseler Allee werden? Dazu liegen der Stadtverwaltung zwei Gutachten vor. Eins hat sie selbst in Auftrag gegeben — es kommt zu dem Schluss, dass eine Marktgröße von 1900 Quadratmetern keine negativen Auswirkungen auf die rund 800 Meter entfernte Innenstadt hat.

Ein zweites Gutachten hatte Winfried Tackenberg, Vorsitzender der ISG Nordstadt, mit Unterstützung von Einzelhändlern in Auftrag gegeben. In dem halten die Experten eine Größe von 1425 Quadratmetern Verkaufsfläche für angemessen. Sonst könne nicht ausgeschlossen werden, „dass die für die Viersener Innenstadt bedeutsamen Lebensmittelmärkte im Sinne einer möglichen Betriebsaufgabe geschwächt werden“, heißt es in der Studie wörtlich.

Das „Gegengutachten“ kenne er nicht, erklärte Peter Zaum, Geschäftsführer von Prangenberg & Zaum. „Es ist Aufgabe der Politik, das abzuwägen.“ Er betonte aber: „Die Auswirkungen unseres Marktes auf den zentralen Versorgungsbereich sind marginal.“ Die Stadt Viersen habe sich ausdrücklich für einen Vollsortimenter ausgesprochen.

„Wir hatten auch einmal einen Discounter an der Stelle durchgerechnet — den wollte aber die Stadt nicht.“ Zaum betonte, dass sich die Investoren in Absprache mit der Stadt damit einverstanden erklärt haben, dass der Anteil der zentrenrelevanten Sortimente — neben Lebensmittel- und Drogerieartikeln — auf höchsten fünf Prozent begrenzt wird, um die Auswirkungen auf die Einzelhändler in der City gering zu halten.

Frauenrath widersprach der Darstellung Tackenbergs, der geplante Edeka-Markt an der Brüsseler Allee gehöre zu den zehn größten in NRW. „Im Gegenteil. Er gehört eher zu den kleineren.“

Die von Edeka genutzte Fläche umfasse lediglich 1700 Quadratmeter, hinzu kämen 100 Quadratmeter für eine Bäckerei und weitere 100 Quadratmeter für den Mall-Bereich.

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