Hygiene-Ampel: Kreis erwartet Mehraufwand

Die Zahl der Kontrollen muss wohl erhöht werden.

Hygiene-Ampel: Kreis erwartet Mehraufwand
Foto: Archiv

Kreis Viersen. Die von der rot-grünen Landesregierung beschlossene Hygiene-Ampel wird für den Kreis Viersen zu Mehraufwand führen. Der Kreis geht davon aus, dass die Zahlen der Kontrollen erhöht werden müssen. Landtagsabgeordnete von CDU und FDP aus dem Kreis Viersen kritisierten die Einführung der Hygiene-Ampel scharf.

Bei Betrieben mit Kundenkontakt soll das neue Qualitätssiegel künftig gut sichtbar direkt in den Läden ausgehangen werden. Alle anderen Firmen der Lebensmittelbranche, die ihre Produkte nicht direkt an Endverbraucher verkaufen, veröffentlichen ihr Ergebnis auf ihrer Internetseite.

Im Kreis Viersen unterliegen rund 3800 Betriebe der Lebensmittelüberwachung. „Jährlich erfolgen etwa 4400 Kontrollen in diesen Betrieben“, sagt Helmut Theißen, Leiter des Amtes für Lebensmittelüberwachung. Die nun beschlossene Hygiene-Ampel sei auf rund 2500 Betriebe im Kreis anzuwenden. Theißen und seine Kollegen haben die Anforderungen der Hygiene-Ampel mit den bisherigen Kontrollergebnissen abgeglichen. „Nach den zurzeit vorliegenden Daten erfüllen etwa 92 Prozent dieser Betriebe die Anforderungen und liegen damit im grünen Bereich des Kontrollbarometers. In acht Prozent der Betriebe werden die Anforderungen teilweise erfüllt und würden damit in den gelben Bereich des Barometers fallen“, sagt Theißen. Mit rot — Anforderungen unzureichend erfüllt — würde kein Betrieb beurteilt werden müssen.

„Der Gesetzesbeschluss ist ein Schlag ins Gesicht der Handwerksbetriebe im Lebensmittelbereich“, sagt der Nettetaler CDU-Landtagsabgeordnete Marcus Optendrenk. Minuspunkte gebe es bereits, wenn ein Kellner sein Hemd bei sich zu Hause wasche und nicht in die Großwäscherei bringt. Optendrenk sprach sich dafür aus, Betriebe auszuzeichnen, wenn sie alle Qualitätsstandards einhalten oder sogar darüber hinausgehen. Dietmar Brockes (FDP) sprach von einer Prangerwirkung.

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