Hermann-Josef Steger: Experte in Sachen Wild und Wald

Hermann-Josef Steger ist der neue oberste Berater für waidmännische Themen im Kreis.

Kreis Viersen. Gerade erst hat Hermann-Josef Steger einen Fall auf den Tisch bekommen, mit dem er seine Aufgabe beispielhaft beschreiben kann: „Ein Pächter berichtet, dass ein Wilderer im vergangenen Jahr seinen Bestand stark dezimiert hat. Deswegen bitte er um eine Reduzierung des Abschussplans für Rehwild.“ Dieser Plan, im Mai für drei Jahre verabschiedet, gibt vor, wie viele Tiere in welchem Bereich getötet werden sollen. Ziel ist die Minimierung von Forstschäden, verursacht durch „Verbiss“.

Mit dem Antrag des Pächters hat sich die zuständige untere Jagdbehörde des Kreises Viersen an Steger gewandt. „Ich schaue mir den Fall an und gebe eine Empfehlung“, erklärt der Süchtelner, der seit Kurzem neuer Jagdberater des Kreises ist.

Die Wahl traf der Jagdbeirat in der vergangenen Sitzung. In dem Gremium mit rund einem Dutzend Mitgliedern sind neben Jägern auch Landwirte und Naturschützer vertreten. Ein- bis zweimal im Jahr kommen sie auf Einladung der Kreisbehörde zu Sitzungen zusammen.

Der 60-Jährige kann reichlich Pirsch-Erfahrung vorweisen. Seit 1975 besitzt der gelernte Bankkaufmann den erforderlichen Schein und geht regelmäßig in St. Hubert auf die Jagd. Auch im Westerwald, in der Eifel, im Hunsrück und im Taunus hat er diesem Hobby schon gefrönt.

Die fachliche Beratung aus der Praxis heraus ist für ihn ebenfalls ein vertrautes Revier: Er war zwölf Jahre lang Stellvertreter des bisherigen Jagdberaters Günter Baumeister aus Willich. Steger ist außerdem Schatzmeister der Kreisjägerschaft und stellvertretender Vorsitzender des Jagdbeirats. Zum Vorsitzenden wurde Landrat Peter Ottmann wiedergewählt — auch ohne Jagdschein.

Einen Teil seiner Freizeit widmet Steger, verheirateter Vater zweier erwachsener Kinder, dem waidmännischen Berater-Ehrenamt. Auch wenn er den Aufwand nicht überbewertet wissen will — bei der Arbeit am Schreibtisch und bei Vor-Ort-Terminen „kommen schon ein paar Stunden zusammen“, sagt er.

Die Amtszeit beträgt vier Jahre. Sehr gut möglich, dass er als oberster Jagdberater auch mit einem Dauerbrenner in diesem Bereich zu tun bekommt: Auch wenn der Zaun rund um das Gelände des ehemaligen Munitionsdepots in Bracht in den kommenden Jahren erst einmal bleiben soll, „wird uns das Thema weiter begleiten“, ist er sich sicher. Um das Für und Wider in Sachen Absperrung, die das dort lebende Damwild im Zaum (und fern von landwirt- schaftlichen Flächen) halten soll, hat es schon viele Diskussionen gegeben.

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