Heimatbuch 2013 des Kreises Viersen: 370 Seiten Geschichte

In der neuesten Ausgabe geht es unter anderem um Schwerverbrecher.

Kreis Viersen. Husaren in Uniform und ein Nest mit Schwalben — schon das Titelbild deutet die Bandbreite des Heimatbuchs 2013 des Kreises Viersen an. Am Anfang stehen Lebensbilder, es folgen Aufsätze zu Geschichte, Kunst und Architektur sowie Natur und Landschaft. Abgerundet wird das neue Werk durch drei aktuelle Dokumentationen.

28 Autoren haben sich an dem 370 Seiten starken Werk beteiligt, dessen Chefredakteur seit drei Jahren der Leiter des Kreisarchivs, Gerhard Rehm, ist. „Ich glaube, es ist uns gelungen, ein buntes, vielfältiges, interessantes und informatives Buch zu schreiben. Die Rubriken haben wir beibehalten, das Heimatbuch äußerlich aber modernisiert“, sagt er.

Jetzt geht der Trend in Richtung neuere Geschichte. Zwei Beiträge beschäftigen sich mit dem Ersten Weltkrieg, sechs mit dem „Dritten Reich“. Rehm hat die ganze Region abgebildet, um dem Inhalt „Farbe“ zu geben. So findet der Leser Aufsätze, die zwischen Elmpt und Gladbach ihre inhaltlichen Ursprünge haben.

Lebendiger soll das Geschichtswerk durch mehr Interviews, Lebenserinnerungen und Briefe werden, die Historisches personalisieren. Zum zweiten Mal ist der niederländische Autor Peter Geuskens vertreten, dessen Text über die Verurteilung zweier Schwerverbrecher aus Elmpt und Nievenheim in Venlo im Jahr 1730 von Rehm übersetzt wurde.

Der Kempener Medienwissenschaftler Ulrich Hermanns beschreibt in seinem Beitrag den Bombenangriff der Alliierten auf Kempen am 19. November 1944. Seine Quelle war ein Film aus dem Archiv eines Londoner Kriegsmuseums.

Auch Rehm hat einen Beitrag für das Heimatbuch 2013 geschrieben, der sich mit dem Schicksal der kürzlich verstorbenen Jüdin Edith Silber (geborene Zanders) beschäftigt, die aus Lobberich stammt.

Das abenteuerliche Leben eines Vorsters Ende des 18. Jahrhunderts hat die stellvertretende Kreisarchivarin Vera Meyer-Rogmann erforscht. Im aktuellen Teil des Heimatbuches schreibt Landrat Peter Ottmann über interkommunale Zusammenarbeit, die in Zeiten leerer öffentlicher Haushalte und zunehmender sozialer Herausforderungen immer bedeutender wird.

Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Julius Louven hat ein Porträt des gebürtigen Kempener Möbelhaus-Besitzers Hans Dahlmann verfasst.

Das Heimatbuch 2013 ist die 64. Ausgabe. Stoff für weitere Ausgaben sei reichlich vorhanden, sagt Rehm. „Das Kempener Kreisarchiv verfügt über mehrere tausend Urkunden. Daraus können Generationen von Historikern weitere Aufsätze schreiben.“

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