Grundstückspreise sind stabil

Der Marktbericht für den Kreis Viersen wurde jetzt präsentiert. Das Gutachten spreche für einen ausgewogenen Markt, so eine Expertin.

Grundstückspreise sind stabil
Foto: Archiv

Kreis Viersen. Die Grundstückspreise im Westkreis sind nach wie vor stabil. Das ist eine gute Nachricht, findet Claudia Hering, Vorsitzende des Gutachterausschusses: „Das Gutachten spricht für einen ausgewogenen Markt. Es gibt keine Anhaltspunkte für eine Immobilienblase.“ Der Ausschuss hat die Grundstücks- und Gebäudeverkäufe des Jahres 2015 ausgewertet. „In allen drei untersuchten Teilmärkten — unbebaute Grundstücke, Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Wohnungsmarkt — sind die Preise stabil oder leicht steigend“, erklärt Andreas Budde, Dezernent für Planung, Bauen und Umwelt des Kreises Viersen. Nachzulesen ist dies im Detail im Marktbericht 2016.

ClaudiaHering, Vorsitzende des Gutachterausschusses

Im Kreis Viersen wurden generell weniger Kaufverträge abgeschlossen. 2850 Käufe waren es im vergangenen Jahr, und damit insgesamt 14 Prozent weniger als im Jahr 2014; da waren es 3327 Käufe. Die Vorsitzende des Gutachterausschusses führt das auf den Anstieg der Grunderwerbssteuer um 1,5 Prozentpunkte zurück. „Viele, die kaufen wollten, haben die Verträge noch Ende des Jahres 2014 abgeschlossen.“ Claudia Hering geht aber insgesamt nur von einer „kleinen Delle“ aus. „Die Käufe haben sich im Laufe des vergangenen Jahres schon wieder eingependelt.“

Im Westkreis haben sich die Preise für Bauland zum Wohnen kaum verändert. In Niederkrüchten zahlten Käufer in guten Lagen zwischen 155 Euro pro Quadratmeter, in Viersen 215 Euro. Gestiegen sind die Preise in Brüggen: Dort zahlten Käufer in guten Lagen 200 Euro pro Quadratmeter, ein Jahr zuvor lag der Wert bei 180 Euro. Brüggen hat damit Nettetal und Schwalmtal überholt, wo Käufer je 190 Euro zahlten. Teurer sind Bauland und Gebäude im Ostkreis geworden. In Kempen zahlten Käufer im vergangenen Jahr sieben Prozent mehr als in 2014, in Willich fünf und in St. Tönis drei Prozent. Kempen ist und bleibt damit einsamer Spitzenreiter bei den Baulandpreisen.

Jeweils um stattliche zehn Prozent sind die Preise für Acker- und Grünland gestiegen. „Anleger betrachten die Ackerflächen möglicherweise als Investition, oder die Landwirte benötigen Flächen wegen der Fördermittel“, sagt Claudia Hering zu den Ursachen. Ausgenommen von dem Anstieg seien allerdings Viersen und Tönisvorst.

Den größten Anteil der Verkäufe insgesamt machen die Ein- und Zweifamilienhäuser aus. Insgesamt 1004 Häuser wurden 2015 mit einem Geldumsatz von 215,7 Millionen Euro verkauft. In Viersen als größter Stadt des Kreises wurden auch die meisten Objekte verkauft, nämlich 215. Im Vergleich zum Vorjahr ist das dennoch ein Rückgang von 17 Prozent. Einen starken Einbruch bei den Verkäufen erlebte Nettetal: 117 Hausverkäufe im vergangenen Jahr. Im Vergleich zu 2014 macht das ein Minus von 29 Prozent. Mit 63 Verkäufen in 2015 schaffte Brüggen eine Steigerung um 17 Prozent. Ein freistehendes Wohnhaus, Baujahr 1975 bis 1999, in Viersen liegt derzeit bei einem Mittelwert von 1540 Euro pro Quadratmeter. In Kempen kostet es ein vergleichbares Wohnhaus 2550 Euro und in Nettetal 1670 Euro pro Quadratmeter.

Unter „www.boris.nrw.de“ kann man im Internet die Bodenrichtwerte nachsehen. Der Gutachterausschuss ermittelt die Werte auf der Grundlage der Verkäufe der vergangenen Jahre. „Die Seite ist sehr übersichtlich geworden und bietet inzwischen noch mehr kostenfreien Service. Man kann etwa die Marktberichte der vergangenen Jahre einsehen und auch eine allgemeine Preisauskunft für ein Haus einholen“, sagt Claudia Hering.

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