Wenn Eltern ihre Kinder nicht verstehen - Projekte sollen Schülern helfen

Als „Schnittstelle zwischen Schule und Elternhaus“ beschreibt Vera Korb-Ciesla ihre Tätigkeit als Sozialarbeiterin in der „Schule an der Dorenburg“.

Wenn Eltern ihre Kinder nicht verstehen - Projekte sollen Schülern helfen
Foto: WZ-Archiv

Grefrath. Ein sicherer Hort ist die Schule längst nicht mehr: „Konflikte unter Schülern werden vielfach in sozialen Netzwerken wie Facebook ausgetragen und von da aus wieder in die Schule hineingetragen“, sagte Vera Korb-Ciesla (Foto: Burghardt). Solchen Auswüchsen entgegenzuwirken, Schüler zum friedlichen Miteinander zu bewegen, darum kümmert sich die Schulsozialarbeiterin in der „Schule an der Dorenburg“. Über ihre Tätigkeit berichtete Korb-Ciesla am Montagabend im Schulausschuss der Gemeinde.

Wenn Eltern ihre Kinder nicht verstehen - Projekte sollen Schülern helfen
Foto: WZ-Archiv

Vera Korb-Ciesla, Schulsozialarbeiterin

„Kinder und Jugendliche gehen oft unbedarft mit privaten Informationen um, stellen Fotos von sich ins Internet“, erzählte Korb-Ciesla. Zu den Folgen gehöre Mobbing unter Schülern. Häufig seien dabei Eltern im Umgang mit modernen Medien überfordert: „Sie rufen mich an nach dem Motto: Hilfe, ich verstehe mein Kind nicht mehr.“ Schulsozialarbeit funktioniere eben auch als „Schnittstelle zwischen Schule und Elternhaus“.

Seit 2010 in der „Schule an der Dorenburg“ tätig, hat die Sozialpädagogin als Schwerpunkte vor allem „Gewaltprävention und ganz klassisch: Beratung“. Weit über 100 Beratungen von Schülern führt Korb-Ciesla jährlich durch, dazu rund 25 sogenannte Beratungsprozesse bei Schülern, die regelmäßig betreut werden.

Der Beratungsbedarf steige dabei durch wachsende Schülerzahlen, vor allem seit der Umwandlung in eine Sekundarschule: „Oft warten schon Schüler morgens vor dem Unterrichtsbeginn auf mich.“ Dabei gehe es zum Beispiel um Probleme mit Mitschülern oder Lernschwierigkeiten, so Korb-Ciesla. Bei Bedarf arbeite sie mit Jugendämtern oder den Stellen im Netzwerk Grefrath, so mit dem Schulträger, zusammen: „Das klappt hervorragend.“

Bewährt haben sich Projekte etwa mit Theatergruppen und Künstlern, hob die Sozialpädagogin hervor: „In anderer Atmosphäre kommen sogar Kinder mit Beeinträchtigen beispielsweise in der Motorik oft viel besser zurecht.“

Grundsätzlich gehe es bei ihrer Tätigkeit besonders darum, „soziales Lernen zu zementieren“. So hat Korb-Ciesla beim Thema Gewaltprävention eine erfreuliche Entwicklung angestoßen: „Das Schöne dabei ist, dass die ersten Kinder, mit denen ich vor vier Jahren Vorbeugung gegen Gewalt eingeübt habe, heute als Streitschlichter an der Schule wirken.“

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