Grefrath Schüler lernen beim Speed-Dating ihren späteren Beruf genauer kennen

Die Liebfrauenschule hatte dazu bereits zum sechsten Mal Firmen und Institutionen eingeladen. Insgesamt 35 Aussteller beteiligten sich an der Aktion.

Grefrath: Schüler lernen beim Speed-Dating ihren späteren Beruf genauer kennen
Foto: Kurt Lübke

Mülhausen. „Wir interessieren uns für die Themen Gesundheit, Fitness und Sport“, sagen Lisa und Anuschka (beide 16) übereinstimmend. Gerade haben sie in der Turnhalle der Liebfrauenschule an einem der 35 Stände Platz genommen, um sich darüber zu informieren, welche beruflichen Möglichkeiten es in diesem Bereich für sie gibt.

Insgesamt kamen gestern mehrere 100 Oberstufen-Schüler — unter anderem auch vom Lise-Meitner-Gymnasium in Anrath —, um sich über die Themen Studium, Ausbildung, Praktikum und soziale Jobs zu informieren. Als Berater dabei waren auch Ehemalige der Liebfrauenschule. Zum Beispiel Jaqueline Kreiden, die heute für die Bezirksregierung Düsseldorf arbeitet. Die Regierungsinspektorin hat 2010 in Mülhausen Abitur gemacht. Ein Jahr später begann sie ihre Ausbildung mit Studium bei der Bezirksregierung. Vor rund drei Jahren hat sie ihren Abschluss gemacht. Zusammen mit Kollegen erläuterte sie Schülern, welche Möglichkeiten die gehobene Beamtenlaufbahn bietet. Als die 25-jährige Grefratherin ihr Abitur gemacht hat, gab es diese „Ausbildungsbörse“ noch nicht. „Die Resonanz ist gut“, sagt sie.

Gute Erfahrungen mit dem Speed-Dating hat auch das Finanzamt Kempen gemacht, das bei allen bisher sechs Veranstaltungen dabei war. „Wir haben zuletzt wieder drei Abiturienten der Liebfrauenschule als Auszubildende eingestellt“, berichtet Ausbildungsleiterin Angelika Salger.

Auch Lea Köhnen hat ihren Schulabschluss an der Liebfrauenschule gemacht. Die 18-Jährige absolviert derzeit ihre Ausbildung bei der Volksbank Kempen-Grefrath. Im ersten Jahr bekommt sie dafür 1010 Euro plus 40 Euro für vermögenswirksame Leistungen. Am Stand informierte sie gemeinsam mit Markus Dellen über die Ausbildung von Bankkaufleuten. „Das Interesse ist verhalten. Auch die Qualität der Bewerber geht zurück“, sagt Dellen. Er führt das vor allem darauf zurück, dass der Ruf der Branche in der Öffentlichkeit nicht mehr der Beste ist, nachdem Großbanken immer wieder für Negativschlagzeilen gesorgt haben.

Das Speed-Dating organisiert haben die Lehrer Barbara Pink-Schneider und Andreas Müller. Sie haben dafür gesorgt, dass die Schüler einen breiten Mix vorfinden, um sich über ihre Berufswünsche informieren zu können. „Besonders gefragt sind immer wieder die Bereiche Wellness und Gesundheitsmanagement“, sagt Pink-Schneider. Die Agentur für Arbeit war ebenso dabei wie der Kreis Viersen, verschiedene Hochschulen, Discounter oder die Sparkasse Krefeld. „Die Firmen und Institutionen kommen überwiegend aus der Region. Wir haben die Schüler auch gefragt, welche Bereiche wir berücksichtigen sollen“, sagt Müller.

Das Speed-Dating wurde am letzten von drei Projekttagen durchgeführt. Auch sonst spielen Studium und Ausbildung im Unterricht eine Rolle. So gibt es Seminare mit externen Fachleuten und ein sogenanntes Mentorin der Agentur für Arbeit, bei dem Mädchen über die sogenannten Mint-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) informiert werden.

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