Breitbandausbau Schnelleres Internet: Grefrather warten weiter auf die Telekom

Der Breitbandausbau geht schleppend voran: In Mülhausen etwa sollen bereits schnellere Umleitungen installiert worden sein. Wann der Kunde tatsächlich durch ein neues Paket der Telekom davon Gebrauch machen kann, steht derzeit aber noch nicht fest.

Breitbandausbau: Schnelleres Internet: Grefrather warten weiter auf die Telekom
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Es ist gar nicht so einfach, bei den verschiedenen Ausbau- und Förderstufen, die es beim Breitband gibt, den Überblick zu behalten. Kürzlich war Daniel Breuer, ein Telekom-Regio-Manager, im Grefrather Bauausschuss und klärte ein wenig auf. Einen Tag nach der Sitzung in der vergangenen Woche war sein Sachstand schon wieder ein anderer. „Ich habe gerade die Mitteilung erhalten, dass der Stadtteil Mülhausen fertig und scharf gestellt werden kann“, sagte Breuer auf Nachfrage der WZ.

In Mülhausen soll eine komplette Umrüstung von 50 auf 100 Mbits (Megabit pro Sekunde) erfolgt sein. Wann der Kunde tatsächlich durch ein neues Paket davon Gebrauch machen kann, steht derzeit noch nicht fest. Darüber soll man unter der Nennung des Straßennamens auf der Firmenhomepage (www.telekom.de/schneller) nähere Informationen finden. „Etwa drei Monate, bevor der jeweilige Ausbau fertig ist, stehen dort die entsprechenden Informationen“, ergänzt Breuer.

Um das komplexe Verfahren deutlich zu machen: Es gibt verschiedene Treiber und Ausbaustufen, die teilweise gefördert sind, teilweise aber nicht. Die Grefrather merken dies, wenn draußen die Telekom oder die von ihr beauftragte Fachfirma arbeitet. Im Endausbau sollen in ganz Grefrath etwa 30 neue Schnittstellen entstehen. Dies sind graue Multifunktionsgehäuse, in der die neuen Glasfaserkabel zusammen laufen und dann mittels einer neuen Technik über die alten Kupferkabel zu den Haushalten geführt werden.

Heutzutage stehen dort oft noch kleine Abzweigungskästen von anno dazumal, wie Breuer anmerkte. Dort kamen die Kupferleitungen zusammen. Je nach Länge kam es teilweise zu hohen Leitungsverlusten.

„Wir werden das Netz Ende Oktober 2017 so leistungsstark haben, dass Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig möglich ist“, davon hatte Mittte 2016 der Telekom-Breitbandbeauftragte Herbert Cubak gesprochen, als in Vinkrath zwei dieser neuen Schaltkästen fertig waren. Auf Vinkrath bezogen teilte Daniel Breuer nun im Bauausschuss mit, dass es sich dabei um einen geförderten Bereich handele, in dem es nur um einen Ausbau bis zu 50 MBits gehe. „Ende November werden wir da wohl fertig sein“, meinte Breuer.

Im Stadtteil Oedt stehe der Ausbau bis zu 100 MBits an; Breuer rechnet hier mit einer Inbetriebnahme im Frühjahr 2018. Der Telekom-Angestellte führte weiter aus, dass derzeit bereits in Grefrath generell 50 Mbits möglich seien, 100 Mbits würden in den nächsten Jahren angestrebt. Da aber in diesen Nahbereichen in Etappen vorgegangen werden müsse, könnte die insgesamte Umrüstung sogar bis September 2019 dauern.

Darüber hinaus arbeiten derzeit sowohl in der Gemeinde Grefrath als auch im Kreis Viersen sogenannte „Breitband-Beauftragte“ , unter anderem untersuchen und konzipieren sie, wie viele „weiße Flecken“ es größtenteils in den Außenbezirken gibt und wie diese überhaupt und durch wen erschlossen werden könnten.

Was ändert sich beim Kunden durch die neue Technik? „Wenn der Kunde den Mindeststandard von 16 Mega-Bit behalten will, erst einmal nichts“, betont Daniel Breuer, Der Kunde müsse so oder so tätig werden: entweder mit 16 MB ohne Aufpreis das Mindestpaket bestellen oder andere Gebührenpakete ordern.

SPD-Vertreter regten im Bauausschuss noch an, bei allen künftigen Ausbaumaßnahmen die Mülhausener Liebfrauenschule nicht zu vergessen und diese auch für die Zukunft mit einer effektiven „Software“, was das Breitband betrifft, auszustatten. Für die CDU-FRaktion sagte Manfred Wolfers junior: „Es ist für viele von existenzieller Bedeutung und für uns enorm wichtig, dass Grefrath flächendeckend eine vernünftige Breitband-Grundversorgung bekommen muss.“

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